Bagan: Unsere Erfahrungen und die besten Sehenswürdigkeiten
Für uns eine der absolut besten Sehenswürdigkeiten in ganz Südostasien. Wir sind immer noch wie hin und weg!
~ Helena und Niko
Kulturschock und erste Eindrücke
Mingalarbar, min nay kow lar? (Hey, wie geht’s?) Wie ein Sprung ins kalte Wasser fühlt sich unsere Ankunft in Myanmar an. Frisch aus dem hochentwickelten Bangkok kommend, landen wir in einer Welt, die uns zunächst überfordert. Der Kontrast könnte kaum größer sein.
Mandalay, die zweitgrößte Stadt Myanmars, empfängt uns mit einem wahren Gewirr aus Geräuschen, Gerüchen und Eindrücken. Doch Mandalay heben wir uns als zweite Station auf – erstmal wollen wir weiter nach Bagan. Gemeinsam mit einem schwedischen Pärchen, das gerade auf Weltreise ist, machen wir uns auf die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit ins sagenumwobene Bagan.
Die Straßen wirken wie ein einziges buntes Labyrinth: Motorräder, Fahrräder und Fußgänger schlängeln sich kreuz und quer, als würden sie einen endlosen Tanz aufführen. Überall begegnen uns Menschen in traditionellen Longyis – dem typischen Wickelrock, den hier wirklich jeder trägt. In der Luft liegt eine Mischung aus exotischen Gewürzen, Straßenessen, Abgasen und feuchter Erde. Es fühlt sich an, als wären wir in eine andere Zeit versetzt worden. Auch wenn uns das Chaos anfangs fast überfordert, überwiegt schnell die Neugier und die Vorfreude auf all die Abenteuer, die noch vor uns liegen.

Die abenteuerliche Reise nach Bagan
Abfahrt nach Bagan
Nach einigem Hin und Her finden wir am Bahnhof eine Reiseagentur, die für uns die Fahrt organisiert. Das Warten an der Bushaltestelle, die eher einer Müllhalde gleicht, zieht sich wie Kaugummi. Die Luft ist schwül und stickig, und wir vertreiben uns die Zeit damit, das bunte Treiben um uns herum zu beobachten.
#Heute gibt es in Bagan mindestens 2200 Tempel und Pagoden, obwohl man annimmt, dass einst mehr als 10.000 existierten.
Endlich, nach unserem ersten Vorgeschmack auf die burmesische Küche – ein würziges Durcheinander, das unsere Geschmacksnerven ordentlich auf Trab bringt – geht’s los: Fünf Stunden Fahrt ins Ungewisse liegen vor uns. Unser Bus ist ein echtes Urgestein, das bei jeder Bodenwelle ächzt und stöhnt, als würde es gleich auseinanderfallen.
Während wir durch die Fenster schauen, verschwindet die Stadt langsam hinter uns und macht Platz für weite, grüne Landschaften. Immer wieder blitzen in der Ferne goldene Pagoden auf und erinnern uns daran, dass wir gerade mitten in ein echtes Abenteuer starten.


Ankunft
Als wir in der Dunkelheit endlich in Bagan ankommen, empfängt uns erstmal das pure Chaos. In einem Moment der Unachtsamkeit läuft Niko prompt gegen die Bustür und holt sich eine ordentliche Platzwunde an der Stirn ab – ein „Willkommensgruß“ der besonderen Art.
Müde, verwundet, aber voller Vorfreude, machen wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Nach scheinbar endlosen Verhandlungen und kleinen Irrwegen finden wir schließlich ein Hotel mit Frühstück, das passt. Völlig erledigt fallen wir ins Bett – gespannt auf all die Wunder, die Bagan für uns bereithält.
Orientierung in Bagan
Das weitläufige archäologische Areal von Bagan lädt zu einer faszinierenden Erkundungstour ein. Um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten bequem zu erreichen, empfiehlt sich die Miete eines E-Bikes.Das Herzstück Bagans bilden drei Ortschaften, die in einer Dreiecksformation das berühmte Pagodenfeld umschließen:
- Nyaung U im Nordosten
- Alt-Bagan im Nordwesten
- Neu-Bagan im Südwesten
Eine gut ausgebaute Straße verbindet diese Orte und umschließt das Pagodenfeld. Die Entfernungen zwischen den Orten betragen:
- Nyaung U nach Alt-Bagan: 7 km
- Alt-Bagan nach Neu-Bagan: 4,5 km
- Neu-Bagan nach Nyaung U: 11,5 km
Alle drei Orte bieten Übernachtungsmöglichkeiten, wobei Nyaung U als besonders empfehlenswert gilt.
Auf zwei Rädern durch das Tal der tausend Tempel
Mit dem ersten Sonnenlicht erwacht in uns der Entdeckergeist. Bewaffnet mit gemieteten Fahrrädern stürzen wir uns in das Abenteuer Bagan. Bagan, die ehemalige Königsstadt am Ufer des Irrawaddy-Flusses, ist zweifellos eines der beeindruckendsten Reiseziele in Myanmar. Auf einer Fläche von rund 40 Quadratkilometern erstreckt sich eine faszinierende Tempellandschaft mit über 2.200 erhaltenen buddhistischen Bauwerken aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Für den Besuch von Bagan wird eine Eintrittsgebühr von 25.000 Kyat (ca. 20 Euro) fällig.
#Der Zusammenbruch Bagans ereignete sich im Jahr 1287 n. Chr., nachdem Mongolen in das Königreich Pagan einmarschierten.
Wie Zeitreisende radeln wir durch eine Landschaft, die von unzähligen alten Tempeln geprägt ist. Die roten Ziegelbauten ragen majestätisch aus der staubigen Ebene empor, jeder mit seiner eigenen Geschichte und Schönheit.
Wir schieben unsere Räder von einem architektonischen Wunder zum nächsten, versuchen dabei, uns auf die größten Tempel zu konzentrieren, damit wir im riesigen Gelände nicht den Überblick verlieren. In der Luft liegt der Duft von Weihrauch, während im Hintergrund die leisen Klänge von Tempelglocken erklingen – ein Gefühl, als wären wir in eine andere Welt eingetaucht.

Überall begegnen wir freundlichen Menschen und Mönchen in dunkelroten Gewändern, die uns mit einem Lächeln begrüßen. Ein besonderes Highlight ist die Begegnung mit einer Gruppe birmesischer Kinder, die uns begeistert durch eine Tempelanlage führen. Ihre Augen leuchten vor Aufregung, als sie unsere Handys entdecken.


Wir klettern über uralte Stufen, quetschen uns durch enge Gänge und staunen über die kunstvollen Wandmalereien und Statuen, die die Jahrhunderte überdauert haben. Die Hitze ist schweißtreibend, aber die Faszination für diese einzigartige Landschaft lässt uns die Strapazen vergessen. Am Ende des Tages sind wir erschöpft, aber voll von den unzähligen Eindrücken und der mystischen Atmosphäre, die Bagan umgibt.

Faszinierende Tempel
In der atemberaubenden Tempellandschaft Bagans ragen einige Bauwerke besonders heraus. Hier sind die sechs für uns beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten, die keiner verpassen sollte. Wir waren mit dem Fahrrad unterwegs und konnten die Tempel locker an einem Tag abradeln:
1. Ananda-Tempel
Der Ananda-Tempel ist ein echtes Highlight in Bagan – er gilt als architektonisches Meisterwerk und wird oft als “Westminster Abbey des Ostens” bezeichnet. Sein kreuzförmiger Grundriss und die vier imposanten, vergoldeten Buddha-Statuen im Inneren machen ihn zu einem Muss für jeden Besucher. Die filigranen Steinmetzarbeiten und die gut erhaltenen Wandmalereien sind einfach beeindruckend und zeigen, wie geschickt die Handwerker damals waren.
Hier kannst du die Schönheit und Pracht der burmesischen Architektur hautnah erleben. Der Ananda-Tempel ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Zeugnis für die reiche Kultur und Geschichte Bagans. Ein Besuch hier ist ein unvergessliches Erlebnis, das du nicht verpassen solltest!

2. Shwezigon-Pagode
Die Shwezigon-Pagode ist wirklich Sehenswert – ihre goldglänzende Oberfläche strahlt wie ein Leuchtturm in der Landschaft. Die elegante Glockenform und die vergoldete Stupa machen sie zu einem der fotogensten Bauwerke der Region. Besonders cool ist es, wenn bei ruhigem Wetter die goldene Spitze in einer kleinen Pfütze vor der Pagode gespiegelt wird – ein perfektes Motiv für deine Kamera!
Die Shwezigon-Pagode ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein wichtiger Pilgerort. Sie diente als Vorbild für viele andere Pagoden in Myanmar und ist daher spirituell sehr bedeutsam. Ein Besuch hier ist ein Muss für jeden, der Bagan erkundet – hier kannst du die Schönheit und Bedeutung der Pagode hautnah erleben!



3. Thatbyinnyu-Tempel
Der Thatbyinnyu-Tempel ist mit seinen 61 Metern das höchste historische Bauwerk in Bagan und ein echter Hingucker. Erbaut im 12. Jahrhundert, beeindruckt er durch seine coolen Terrassen und die kleinen Stupas an den Ecken. Der Tempel ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Kloster und eine Bibliothek – ein echter Hotspot für spirituelle und kulturelle Erlebnisse.
Im Inneren findest du kunstvolle Wandmalereien und beeindruckende Buddha-Statuen, die die religiöse Bedeutung des Tempels noch unterstreichen. Hier kannst du die Ruhe und den Frieden des Ortes spüren und gleichzeitig viel über die Geschichte und Kultur Bagans lernen. Ein Besuch hier ist definitiv ein Muss für jeden, der Bagan erkundet!

4. Dhammayangyi-Tempel
Als größter Tempel Bagans beeindruckt der Dhammayangyi durch seine massive Bauweise. Seine düstere Geschichte – der Bauherr soll Arbeiter hinrichten haben lassen, wenn Fugen zu breit waren – verleiht ihm eine mysteriöse Aura. Im Inneren faszinieren die sitzenden Zwillingsbuddhas, deren Bedeutung bis heute rätselhaft ist. Die monumentale Struktur und die kunstvollen Verzierungen machen ihn zu einem sehenswerten Erlebnis für deinen Besuch..

5. Sulamani-Tempel
Der Sulamani-Tempel ist ein echter Geheimtipp in Bagan. Er beeindruckt mit seinen kunstvollen Steinmetzarbeiten und den gut erhaltenen Fresken, die ihn zu einem der schönsten Tempel der Region machen. Obwohl er einige Erdbebenschäden erlitten hat, strahlt er immer noch eine besondere Ruhe aus. Seine Lage abseits der Hauptrouten macht ihn zu einem perfekten Rückzugsort vom Trubel.
Hier kannst du dich entspannen und die spirituelle Energie des Ortes auf dich wirken lassen. Die Liebe zum Detail in der Architektur und die friedliche Atmosphäre laden dazu ein, einen Moment innezuhalten und die Schönheit des Tempels in aller Ruhe zu genießen.


6. Bupaya-Pagode
Die Bupaya-Pagode, liebevoll als “Kürbispagode” bekannt, ist ein echter Eyecatcher am Ufer des mächtigen Irrawaddy. Ihr Design ist einfach einzigartig und erinnert tatsächlich an einen goldenen Kürbis – ein echter Hingucker unter den Tempeln Bagans!
Obwohl das Original einem verheerenden Erdbeben 1975 zum Opfer fiel, ist der Wiederaufbau genauso beeindruckend. Die Bupaya-Pagode gehört definitiv auf deine Bagan-Bucketlist – nicht nur wegen ihrer coolen Architektur, sondern auch wegen der malerischen Lage direkt am Fluss. Hier kannst du atemberaubende Sonnenuntergangsfotos schießen und den Moment einfach genießen!

Sonnenaufgang über Bagan
Trotz der Strapazen des Vortages lassen wir uns den Sonnenaufgang nicht entgehen. Um 5:20 Uhr stehen wir auf einem der Tempel und beobachten, wie die aufgehende Sonne die Landschaft in goldenes Licht taucht. Ein magischer Moment, der die frühe Aufstehzeit mehr als rechtfertigt. Die Luft ist noch kühl und klar, ein wohltuender Kontrast zur Hitze des Tages. Langsam erwacht die Ebene zum Leben.

Wir sitzen schweigend da, überwältigt von der Schönheit und Zeitlosigkeit des Anblicks. Die Silhouetten der Tempel zeichnen sich scharf gegen den sich verfärbenden Himmel ab, während die ersten Sonnenstrahlen die Spitzen der Pagoden in gleißendes Gold tauchen.
#Bagan ist die sonnigste Stadt Myanmars mit einem sehr trockenen Klima.
Mitten zwischen den alten Tempeln halten wir kurz inne und lassen die besondere Stimmung auf uns wirken. Es ist, als würde die Zeit für einen Moment Pause machen. Die Sonne taucht alles in warmes Licht, und wir merken, wie klein wir eigentlich sind – aber irgendwie auch, wie besonders es ist, genau jetzt hier zu sein. Frisch motiviert und voller Neugier auf das, was noch kommt, schwingen wir uns wieder auf die Räder und machen uns auf Richtung Hotel. Wer weiß, welches Abenteuer morgen auf uns wartet?
Seit Anfang 2018 sind viele Tempel gesperrt und können nicht mehr bestiegen werden. Myanmar möchte ihre kostbaren Denkmäler mit dieser Maßnahme schützen. Damit ist es schwieriger geworden, gute Plätze für Sonnenauf- und Untergänge zu finden. Hier eine Liste an Tempeln, die lt. letzten Informationen noch offen sind:
Taung Guni
Tempel 861 hinter Dhammayazika Pagoda
Pagoda 669 für Sonnenuntergang
Sunrise/Sunset Pagoda (Google Maps)

Ballonfahrt über Bagan: Ein unvergessliches Erlebnis?
Wer kennt sie nicht, die atemberaubenden Fotos auf denen hunderte Ballons über Bagan schweben?! Die Heißluftballonfahrt über Bagan bei Sonnenaufgang ist ein besonderes Erlebnis. Es bietet grandiose Ausblicke auf die Tempel und Pagoden, die in der Morgenröte golden glänzen. Wir haben die Ballonfahrt selber nicht gemacht (falsche Jahreszeit) aber viele Reisende die wir getroffen haben, haben von dem Flug und der Erfahrung geschwärmt.
Wichtige Infos für die Ballonfahrt
Um sicherzustellen, dass du dieses Erlebnis genießen kannst, hier einige nützliche Hinweise:
- Flugzeiten: Die Heißluftballons fliegen von Oktober bis März. Besonders im Oktober kann es aufgrund des Wetters zu Stornierungen kommen. Ab November sind solche Stornierungen seltener.
- Buchung: Es ist ratsam, die Ballonfahrt einige Wochen im Voraus zu buchen. Spontane Buchungen sind oft nicht möglich. Plane die Fahrt für deinen ersten Morgen in Bagan, um im Falle einer Stornierung noch eine zweite Chance am nächsten Tag zu haben.
- Anbieter: Wir hatten gute Erfahrungen mit den Standardtickets von Golden Eagle Ballooning. Gelegentlich musst du deine Buchung vor Ort telefonisch bestätigen lassen, was dein Hotel oft für dich erledigen kann.
- Kleidung: Ziehe dich etwas wärmer an – lange Hose, leichte Jacke und geschlossene Schuhe sind sinnvoll.
- Buchungsmöglichkeiten: Du kannst die Ballonfahrt direkt bei den Anbietern online, vor Ort, bei Tourenanbietern in Bagan oder über dein Hotel buchen. Die Preise variieren je nach Anbieter, ein Platz in einem Ballonkorb für 12 bis 16 Personen kostet etwa 280 bis 360 Euro. Passagiere über 125 kg Körpergewicht müssen teilweise mehr bezahlen.
Anbieter der Ballonfahrt
Bagan – Unser Fazit
Bagan hat uns echt umgehauen! Diese Tempellandschaft ist einfach der Wahnsinn – egal, wohin man schaut, überall ragen Pagoden und Stupas aus dem Boden, als wäre man in einer anderen Welt gelandet. Besonders die Sonnenauf- oder -untergänge sind hier ein echtes Spektakel. Wenn das goldene Licht die alten Tempel anstrahlt, fühlt man sich fast wie in einem Märchen.
Am meisten Spaß macht es, mit dem E-Bike oder Fahrrad durch die Gegend zu cruisen und immer wieder neue, versteckte Tempel zu entdecken. Es gibt so viele kleine Wege und Ecken, dass man sich wie ein kleiner Abenteurer fühlt. Zwischendurch trifft man immer wieder auf supernette Einheimische, die einen anlächeln oder neugierig winken.
Für uns steht fest: Bagan ist ein absolutes Muss, wenn man nach Myanmar reist. Die Stimmung dort ist einfach besonders – entspannt, magisch und irgendwie zeitlos. Wir nehmen jede Menge Erinnerungen mit und wissen jetzt schon: Bagan bleibt ganz oben auf unserer Liste der coolsten Orte, die wir je besucht haben!
Hat dir der Bericht Bagan: Unsere Erfahrungen und die besten Sehenswürdigkeiten gefallen? Hier geht es weiter mit unserem Reisebericht über Mandalay.
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