Reisebericht Cameron Highlands – Tipps und Erfahrungen
Bei einen sind wir uns sicher. Die kurvenreiche Anreise zu den Cameron Highlands hat sich total gelohnt.
~ Helena und Niko
Anreise: Eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Hello, apa khabar? (Hey, wie geht’s) Die Anreise zu den Cameron Highlands gleicht einer Achterbahnfahrt. Vom Busbahnhof TBS in Kuala Lumpur starten wir unsere 3-4-stündige Reise. Während die ersten Stunden noch gemütlich verlaufen, verwandeln sich die letzten 90 Minuten in eine kurvenreiche Herausforderung für unsere Mägen. Manch einer mag sich fühlen wie ein Cocktail in einem Shaker, doch das Ziel entschädigt letztendlich für alle Strapazen.
Als wir schließlich in Tanah Rata ankommen, trifft uns der Temperaturschock wie eine kalte Dusche: Von 31 auf 18 Grad Celsius! Wer hätte gedacht, dass wir in Malaysia einmal frieren würden ;)? Doch die frische Bergluft auf 1500 Metern Höhe ist eine willkommene Abwechslung zum tropischen Klima.
Unsere Tipps:
1. Bringt warme Kleidung oder zumindest eine Jacke mit. Vor allem abends und morgens kann es in den Cameron Highlands kühl sein.
2. Kommt idealerweise nicht am Wochenende hier her um Staus und lange Schlangen zu vermeiden

Unterkunftssuche
Nach einem abendlichem Imbiss und einem ersten leckeren Tee buchen wir eine Tagestour durch die Cameron Highlands für den nächsten Tag. Die klassische Tour beinhaltet dabei eine Teeplantage, den Mossy Forest, den höchsten Berg der Cameron Highlands und eine Erdbeerfarm. Typisch starten die Touren gegen 8 Uhr und enden gegen 14:00 Uhr. Als es schon langsam dunkel wird machen wir uns dann auf die Suche nach einer passenden Unterkunft.
#Ringgit, die Landeswährung Malaysias, bedeutet in der malaiischen Sprache „gezackt“. und bezieht sich auf die gezackten Kanten der spanischen Silberdollars, die im 16. und 17. Jahrhundert verwendet wurden.
Die Suche nach einer Unterkunft in Tanah Rata gestaltet sich wie ein Glücksspiel. Obwohl wir nur 200 Meter von der Busstation entfernt eine Vielzahl von Hotels finden, sind wir uns uneinig. Das Hostel für 2 Euro pro Nacht findet zum Beispiel keinen einstimmigen Beifall unter uns.
Doch schließlich finden wir eine Unterkunft, die alle Ansprüche erfüllt. Die Vielfalt der Unterkünfte in Tanah Rata überrascht uns positiv, von einfachen Hostels bis zu komfortablen Hotels ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.
Teeproduktion hautnah erleben
Nach einer frostigen Nacht sind wir am nächsten Morgen voller Neugier auf die Cameron Highlands. Unser Guide holt uns im Jeep ab und schon geht’s los. Erster Halt: die berühmte Boh Teeplantage, die sich wie ein grünes Meer über die Hügel zieht.
Die Boh Plantage ist die größte Teeplantage Malaysias und produziert den meisten schwarzen Tee im Land. Gegründet wurde sie 1929 von einer schottischen Familie während der britischen Kolonialzeit. Heute erstreckt sich die Plantage über rund 1.200 Hektar und ist ein echtes Highlight für Besucher. Die Arbeit auf den steilen Feldern ist hart – deshalb sieht man hier meist Männer bei der Ernte, anders als etwa in Sri Lanka, wo oft Frauen die Teeblätter pflücken.
Die Führung durch die Fabrik ist eher kurz und wird manchmal etwas lustlos durchgeführt – bei uns dauerte sie gerade mal fünf Minuten. Trotzdem bekommt man einen Eindruck davon, wie aus den grünen Blättern schwarzer Tee entsteht. Wer mehr wissen will, kann sich im Besucherzentrum informieren oder eine Videovorführung anschauen.
Im Anschluss genießen wir im Café eine Tasse frisch gebrühten Tee und lassen den Blick über die sanften, leuchtend grünen Hügel schweifen. Das Café ist gleichzeitig ein beliebter Aussichtspunkt mit Panoramablick – perfekt für Fotos und eine kleine Pause. Die Teeblätter werden hier übrigens mehrmals im Jahr geerntet, was eine ganzjährige Produktion ermöglicht.
Für uns fühlt sich der Moment fast surreal an: Während wir unseren Tee schlürfen und die Aussicht genießen, vergessen wir kurz, dass wir eigentlich mitten in Malaysia sind. Die Boh Teeplantage ist definitiv ein Muss für jeden, der die Cameron Highlands besucht.

Mossy Forest: Im Reich der Farne und Fleischfresser
Der Mossy Forest in den Cameron Highlands fühlt sich an wie ein echter Zauberwald. Gleich zu Beginn geht es über Holzplanken in den Wald hinein, doch das richtige Abenteuer startet erst, wenn man über den federnden Waldboden und die verschlungenen Wurzeln läuft – hier sind gute Wanderschuhe wirklich Pflicht. Die Bäume sind dick mit Moos überzogen, überall hängen Farne und Lianen, und zwischen den Pflanzen entdecken wir sogar fleischfressende Kannenpflanzen, die wie kleine Monster auf Beute lauern.

Die feuchte, kühle Luft und der weiche Boden lassen einen sofort vergessen, dass man eigentlich in Malaysia ist – es fühlt sich an, als wäre man mitten in einem Märchenwald. Die Atmosphäre ist ruhig und fast magisch, nur das Zwitschern der Vögel und das Rascheln im Unterholz begleiten uns.
#Malaysia ist die Heimat einer der weltweit größten Populationen von Königskobras.
Umso schockierender ist es, als unser Guide erzählt, dass der Mossy Forest nicht wirklich unter Schutz steht und durch illegale Landwirtschaft und fehlende staatliche Maßnahmen bedroht wird.
Der Wald ist einzigartig und ein echtes Naturjuwel, aber ohne ausreichenden Schutz könnten diese uralten Mooslandschaften bald verschwinden. Das macht den Besuch zu einem besonderen, aber auch nachdenklichen Erlebnis.

Aussichtsplattformen: Der Blick in die Ferne
Von den Aussichtspunkten am Mount Brinchang aus haben wir einen Ausblick, der einfach nur beeindruckt. Vor uns breiten sich die sattgrünen Teeplantagen, dichte Wälder und sanfte Berge aus – fast wie ein riesiges Gemälde. Die frische, kühle Bergluft tut richtig gut, während wir versuchen, all die Details dieser wunderschönen Landschaft aufzusaugen.
In solchen Momenten wird klar, warum die Cameron Highlands als das grüne Herz Malaysias gelten. Hier zeigt die Natur, was sie draufhat, und erinnert uns daran, wie schön und wertvoll unsere Umwelt wirklich ist.

Erdbeerfarmen: Ein Hauch von Heimat
Ehrlich gesagt ist dieser Stopp nicht der spannendste unserer Tour. Der Besuch auf einer Erdbeerfarm in den Cameron Highlands fühlt sich fast ein bisschen an wie zu Hause – die roten Beeren erinnern sofort an den eigenen Garten oder einen deutschen Schrebergarten. Trotzdem hat der Anblick der Erdbeerfelder mitten in der malaysischen Berglandschaft seinen eigenen Charme.
Wir pflücken und naschen die süßen Früchte direkt vom Feld und müssen kurz schmunzeln, ob wir wirklich in Malaysia sind oder nicht doch irgendwo in Bayern. Der Farmer erzählt uns, dass das kühle Hochlandklima perfekt für den Erdbeeranbau ist. Außerdem erfahren wir, dass diese Farmen für viele Familien in der Region eine wichtige Einkommensquelle sind. Auch wenn es nicht das größte Abenteuer war, war es doch ein netter Zwischenstopp mit leckerem Snack.

Noch Zeit? Hier sind weitere Tipps für deinen Cameron Highlands Besuch
Wenn du glaubst, die Cameron Highlands bestehen nur aus Teeplantagen und Wanderwegen, liegst du daneben! Es gibt hier noch jede Menge zu entdecken – und einige echte Highlights, die deinen Besuch besonders machen.
Adrenalin pur: Paragliding in den Cameron Highlands
Für alle, die auf Abenteuer stehen, ist Paragliding ein echtes Muss. In den Cameron Highlands gibt es spezielle Startplätze, von denen du die atemberaubende Landschaft aus der Vogelperspektive erleben kannst. Der Höhenunterschied und die frische Bergluft sorgen für einen ordentlichen Adrenalinkick. Mehrere Anbieter vor Ort bieten Tandemflüge an, sodass auch Einsteiger problemlos mitfliegen können. Die Aussicht auf die grünen Hügel, Plantagen und Wälder ist einfach unvergleichlich – ein Erlebnis, das du so schnell nicht vergisst.
Lokale Kultur erleben: Brinchang Night Market
Ein weiteres Highlight ist der Brinchang Night Market (Pasar Malam Brinchang). Hier erwartet dich abends ein buntes Treiben mit unzähligen Ständen. Du findest alles von frischem Gemüse und Obst über lokale Tees und Erdbeeren bis hin zu handgemachten Souvenirs und Schmuck. Besonders das Streetfood solltest du dir nicht entgehen lassen: Von gegrilltem Satay über süße Pancakes bis zu knusprigen Snacks gibt es hier alles, was das Herz begehrt. Der Markt ist der perfekte Ort, um in das Leben der Einheimischen einzutauchen, zu shoppen und vielleicht sogar neue Leute kennenzulernen.
Geheimtipp: Cactus Valley
Wenn du mal etwas anderes sehen möchtest, lohnt sich ein Abstecher ins Cactus Valley in Brinchang. Hier findest du eine riesige Sammlung von Kakteen und Sukkulenten aus aller Welt – von winzigen Pflanzen bis zu meterhohen Exemplaren. Die Anlage ist liebevoll angelegt, bietet viele Fotomotive und eignet sich perfekt für Pflanzenfans. Neben Kakteen gibt es auch viele andere Blumen und sogar Obstbäume zu entdecken. Der Eintritt kostet ein paar Ringgit, aber die Vielfalt und die entspannte Atmosphäre machen den Besuch lohnenswert. Die freundlichen Mitarbeiter erzählen dir gern mehr über die verschiedenen Pflanzenarten.
Abschied und Weiterreise: Mit Tee im Gepäck
Mit schwerem Herzen und Tee im Gepäck verlassen wir die Cameron Highlands. Die gleiche Agentur mit der wir die Tour machen bringt uns zurück an die Küste. Die kühle Bergluft weicht langsam der tropischen Hitze, als wir uns auf den Weg nach Penang machen. Die Cameron Highlands haben uns mit ihrer einzigartigen Mischung aus Natur, Kultur und Gastronomie beeindruckt und werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Unser Abstecher in die Cameron Highlands war eine spontane, aber absolut lohnenswerte Entscheidung. Wir waren überwältigt von der atemberaubenden Naturkulisse mit ihren sattgrünen Hügeln und dem dichten Dschungel. Unsere Wanderungen durch die malerischen Wälder waren ein echtes Highlight. Der Besuch der BOH Tea Plantation war für uns besonders eindrucksvoll. Hier konnten wir die Teeproduktion hautnah erleben und verstehen.
Wir haben die entspannte Atmosphäre im kleinen Ort Tanah Rata sehr genossen. Insgesamt waren die Cameron Highlands für uns ein einzigartiges Reiseziel. Die Kombination aus Natur, interessanten Attraktionen und köstlichen lokalen Gerichten hat uns begeistert. Es war definitiv eine Reise, die wir nicht so schnell vergessen werden.
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