Unser Siem Reap und Angkor Reiseblog
Wir sind völlig baff als wir das erste mal durch die Ruinen von Angkor War schlendern. Wir fühlen uns wie die Jäger nach dem verlorenen Schatz.
Unser Siem Reap und Angkor Reiseblog
Suostei sokhasabbay cheate? (Hey, wie geht’s) Siem Reap im Nordwesten Kambodschas ist das lebhafte Tor zu Angkor Wat, einer der berühmtesten Tempelanlagen der Welt. Die Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem kleinen Dorf zu einem der wichtigsten Reiseziele Südostasiens entwickelt. Heute erwarten dich hier moderne Hotels, zahlreiche Restaurants und eine bunte Mischung aus kolonialer und chinesischer Architektur, besonders im alten französischen Viertel und rund um den Old Market.
Das absolute Highlight ist natürlich Angkor Wat – das größte religiöse Bauwerk der Welt und das Symbol Kambodschas. Ein Sonnenaufgang über den Türmen von Angkor Wat ist ein echtes Gänsehaut-Erlebnis. Aber auch die anderen Tempel im Angkor-Archäologiepark sind beeindruckend: Im Bayon-Tempel erwarten dich die berühmten lächelnden Steingesichter, und Ta Prohm ist mit seinen von Baumwurzeln überwucherten Ruinen wie aus einer anderen Welt. Nicht umsonst wurde hier „Tomb Raider“ gedreht.
Siem Reap selbst hat mehr zu bieten als nur Tempel. Nach einem Tag voller Geschichte und Kultur kannst du auf der legendären Pub Street das bunte Nachtleben genießen. Hier reihen sich Bars, Restaurants und Clubs aneinander, es gibt günstige Drinks, Streetfood und Livemusik – perfekt, um den Tag ausklingen zu lassen. Die Atmosphäre ist entspannt, international und immer ein bisschen abenteuerlich.
Neben den Tempeln und dem Nachtleben lohnt sich ein Abstecher zu den schwimmenden Dörfern am Tonle Sap See, zu traditionellen Apsara-Tanzshows oder zum lokalen Markt, wo du Kunsthandwerk und Souvenirs findest.
Tipps für Angkor Wat
- Timing ist alles! Plane deinen Trip am besten zwischen November und Februar. Da hast du Traumwetter und kannst die Tempel in vollen Zügen genießen. Die Regenzeit von Juni bis Oktober? Eher nicht so geil, glaub mir.
- Dress for success! Klar, es ist heiß, aber denk dran: Angkor Wat ist heiliger Boden. Also, Schultern und Knie bedeckt halten. Schnapp dir luftige Klamotten und feste Schuhe – du wirst viel unterwegs sein!
- Sei der frühe Vogel! Steh auf, wenn andere noch schlafen und erlebe den magischen Sonnenaufgang über Angkor Wat. Los geht’s ab 04:30 Uhr morgens. Pro-Tipp: Hol dir dein Ticket schon am Vorabend, dann sparst du morgens wertvolle Zeit.
- Plane deine Route clever! Klar, Angkor Wat ist der Star, aber check auch die weniger bekannten Tempel aus. Ta Nei oder Banteay Kdei sind echte Geheimtipps. Starte mit den entlegenen Spots und arbeite dich dann zu den Highlights vor.
- Gönn dir einen Guide! Ja, kostet etwas extra, aber es lohn sich! Die kennen nicht nur alle coolen Stories zu den Tempeln, sondern auch die besten Foto-Spots und Insider-Tricks.
Abenteuerliche Anreise nach Siem Reap
Wir machen uns auf den Weg nach Siem Reap, wobei wir die Reise von Bangkok aus selbst organisieren. Zunächst geht es mit dem Bus zur Grenzstadt, dann weiter mit dem Tuk-Tuk zur Grenze. Nachdem wir diese zu Fuß überquert haben, bringt uns ein Taxi zum Hotel. Obwohl wir vermuten, dass die Taxifahrt von der kambodschanischen Mafia organisiert ist, lassen wir uns davon nicht beirren.
#Kambodscha hat seinen Namen in den letzten 60 Jahren viermal geändert.
Während der Fahrt erfahren wir vom Taxifahrer, dass gerade Wahlen stattfinden und bei einem unerwünschten Ausgang Massenproteste drohen könnten. Trotz dieser beunruhigenden Nachricht erreichen wir nach drei Stunden endlich Siem Reap.
Unser ausgewähltes Hotel erweist sich als günstige und angenehme Unterkunft. Nach dem Abendessen erkunden wir den örtlichen Nachtmarkt und die berühmte Pub Street. Dabei erwerben wir erfolgreich je einen Sarong als Souvenir.

Die Wunder von Angkor: Grand Circuit und Small Circuit im Vergleich
Small Circuit
Der Small Circuit ist sozusagen der Klassiker unter den Angkor-Touren. Mit seinen 17 Kilometern Länge ist er perfekt für einen Tag vollgepackt mit Wow-Momenten. Hier trefft ihr auf die absoluten Superstars: Angkor Wat, das geheimnisvolle Bayon mit seinen lächelnden Gesichtern und Ta Prohm, wo die Natur die Oberhand gewonnen hat. Erinnert ihr euch an Tomb Raider? Genau, das ist der Ort! Aber unterschätzt die anderen Tempel auf dieser Route nicht. Ta Nei, Ta Keo und Prasat Kravan haben ihren ganz eigenen Charme.
Unser Geheimtipp: Schaut euch auch unbedingt die beeindruckenden Tore von Angkor Thom an!
Grand Circuit
Für alle, die nicht genug bekommen können, gibt’s den Grand Circuit. Mit seinen 26 Kilometern ist er der große Bruder des Small Circuits. Hier geht’s ab in die weniger überlaufenen Ecken von Angkor. Preah Khanzum Beispiel – ein Labyrinth aus Steinen und Wurzeln, in dem man sich stundenlang verlieren kann.
Neak Pean, Ta Som und East Mebon sind weitere Highlights auf dieser Route. Der Clou am Grand Circuit? Ihr habt die Chance, tiefer in die faszinierende Welt der Khmer einzutauchen, ohne von Touristenmassen umgeben zu sein.
Unsere Route
Unsere Route entspricht in etwa dem Small Circuit mit anschließender Besichtigung des Floating Village auf dem Tonle Sap.
Sonnenaufgang und Tempelbesichtigung
Wir entscheiden uns für den Small Circuit und am nächsten Tag beginnt unser Abenteuer schon um 4:30 Uhr. Unser Tuk-Tuk-Fahrer Michael bringt uns zu Angkor Wat, wo wir den Sonnenaufgang erleben wollen. Leider ist der Himmel bewölkt, sodass wir den Sonnenaufgang nicht sehen können. So ziemlich jeder der die Tempelanlage heute besuchen will steht da wie bestellt und starrt in den Himmel.
Wir nutzen die Gelegenheit und schlüpfen an den wartenden Touristen vorbei direkt ins fast leere Angkor Wat. Es fühlt sich an, als hätten wir diesen riesigen Tempel für uns allein. Angkor Wat ist nicht nur der größte Tempel der Welt, sondern auch ein echtes Meisterwerk der klassischen Khmer-Architektur. Die kunstvoll gestalteten Sandsteinmauern und die beeindruckenden Türme sind zwar an vielen Stellen von der Zeit gezeichnet, aber ihre Pracht ist immer noch überwältigend

Schon beim Durchlaufen der Galerien fallen uns die detailreichen Reliefs auf, die Szenen aus alten Schlachten und hinduistischen Mythen zeigen. Unser Guide erzählt, dass Wind, Regen, das Wachstum von Pflanzen und auch menschliche Eingriffe dem Bauwerk im Laufe der Jahrhunderte zugesetzt haben.
Ein weiterer Grund für den Wandel: Im 13. Jahrhundert wechselte Angkor Wat vom Hinduismus zum Buddhismus. Nach dieser Zeit wurden keine neuen Tempel mehr gebaut, und Angkor verlor an Bedeutung.

Tempelentdeckungen
Nach der Besichtigung des Haupttempels gönnen wir uns ein Frühstück in “Angelina Jolie’s Restaurant”. Allerdings enttäuscht uns der Kaffee, und die Preise sind überhöht. Danach geht es weiter zum Südtor von Angkor Thom. Im Zentrum dieser Anlage befindet sich der Bayon-Tempel mit seinen 54 eindrucksvollen Gesichtern. Die riesigen Reliefs mit Schlachtszenen und Darstellungen des Alltagslebens faszinieren uns.

Unser Tuk-Tuk-Fahrer Michael bringt uns zur berühmten Elefantenterrasse in Angkor Thom. Eigentlich gibt er uns nur zehn Minuten Zeit, aber wir sind so fasziniert von der Umgebung, dass wir am Ende über eine Stunde bleiben. Die Elefantenterrasse ist rund 300 Meter lang und beeindruckt mit ihren detailreichen Reliefs von Elefanten, Löwen und sogar Szenen von Elefantenjagden. Früher diente sie als Tribüne für königliche Paraden und große Feste.
Gleich nebenan entdecken wir die Terrasse des Lepra-Königs, die mit ihren gut erhaltenen Reliefs zu den schönsten Werken der Khmer-Kunst zählt. Die mysteriöse Statue auf der Terrasse soll entweder den legendären Lepra-König oder den hinduistischen Todesgott Yama darstellen. Wir lassen uns Zeit, schlendern weiter zum imposanten Baphuon-Tempel und erkunden noch einige kleinere Tempel in der Nähe. Die Atmosphäre hier ist einfach einzigartig – überall Geschichte, Kunst und beeindruckende Bauwerke auf engstem Raum.

Abseits der Touristenpfade
Nachdem wir Angkor Thom durch das Siegestor verlassen, geht es für uns weiter zu Ta Keo und Ta Nei. Ta Keo fällt sofort durch seinen massiven, unfertigen Zustand auf. Der Tempel wurde um das Jahr 1000 unter Jayavarman V. begonnen, aber nie vollendet – vermutlich stoppte ein Blitzeinschlag die Arbeiten, da das als schlechtes Omen galt.
Das Besondere: Die Wände sind fast völlig ohne Schnitzereien, was dem Tempel eine schlichte, aber beeindruckende Ausstrahlung verleiht. Die steilen Stufen hinauf zu den fünf Türmen, die Mount Meru symbolisieren, sorgen für ein echtes Abenteuer und bieten oben einen tollen Blick über den Dschungel.


Noch mehr begeistert uns Ta Nei. Dieser Steintempel aus dem späten 12. Jahrhundert liegt versteckt am nordwestlichen Rand des East Baray, mitten im Wald. Ta Nei wurde unter Jayavarman VII. erbaut und ist heute nur über einen kleinen Waldweg erreichbar – Touristen verirren sich hier selten.
Die Atmosphäre ist ruhig, die Ruinen sind von Bäumen und Wurzeln überwuchert, und es fühlt sich an, als hätte man einen geheimen Dschungeltempel ganz für sich allein. Wer Ta Prohm mag, wird Ta Nei lieben – nur eben ohne die Menschenmassen.


Natürlich darf Ta Prohm auf unserer Route nicht fehlen – der berühmte „Dschungeltempel“, den viele aus „Tomb Raider“ kennen. Schon beim Betreten ist klar, warum dieser Ort so besonders ist: Gewaltige Würgefeigen und Baumwurzeln umklammern die alten Mauern und lassen den Tempel fast mit dem Dschungel verschmelzen.
Im Gegensatz zu anderen Tempeln wurde Ta Prohm bewusst im „gefundenen“ Zustand belassen. Das macht den Tempel wild und geheimnisvoll, aber auch ziemlich beliebt. An den bekanntesten Ecken, wo die Wurzeln besonders spektakulär um das Mauerwerk wachsen, ist es oft eng und gar nicht so leicht, ein Foto ohne andere Besucher zu erwischen.
#Der US-Dollar ist die inoffizielle Zweitwährung in Kambodscha.
Beim Rundgang entdecken wir kunstvolle Wandreliefs, die eine spannende Mischung aus buddhistischen und hinduistischen Motiven zeigen. Neben Buddha-Figuren finden sich hier auch Darstellungen von Krishna und Vishnu. Ta Prohm ist für uns ein echtes Highlight – nicht nur wegen der berühmten Filmkulisse, sondern vor allem wegen der besonderen Atmosphäre zwischen Urwald und Geschichte.

Ein plötzlicher Sturzregen verlängert unsere Mittagspause. Bevor wir die Tempelanlagen verlassen, ergattern wir noch ein Ölgemälde für nur acht Euro und einen Kramer (Schal) für 1,50 Euro. Hier endet unsere Small Circuit Tour und wir machen uns auf zu den Floating Villages.
Abenteuer auf dem Tonle Sap
Für einen Aufpreis von drei Dollar fahren wir zu den Floating Villages. Nach zähen Verhandlungen bekommen wir eine Bootsfahrt für 10 Dollar statt der ursprünglich verlangten 20 Dollar. Unser Bootsführer, der sich selbst als Mr. Oktober vorstellt und behauptet, Mitglied der Hongkong-Mafia zu sein, erweist sich als unterhaltsamer Begleiter. Auf die Frage nach seinem Familienstand antwortet er schlagfertig: “No money, no honey!” Wir sehen Schlangen-, Fisch- und Krokodilfarmen, werden aber auch ständig um Geld angebettelt und sollen überteuertes Wasser für “Schulkinder” kaufen.

Während wir über den See gleiten, offenbart sich uns eine faszinierende Welt auf dem Wasser. Die schwimmenden Dörfer erstrecken sich so weit das Auge reicht, mit bunten Holzhäusern, die auf Stelzen oder Flößen balancieren. Kinder paddeln in kleinen Booten zwischen den Häusern umher, während Frauen geschickt Wäsche waschen und Männer ihre Netze auswerfen.

Der Tonle Sap ist nicht nur ein See, sondern ein einzigartiges Ökosystem. Mr. Oktober erklärt uns, wie der See während der Regenzeit auf das Fünffache seiner Größe anschwillt und dabei die umliegenden Wälder überflutet. Diese Überflutung bringt nährstoffreichen Schlamm mit sich und macht den See zu einem der fischreichsten Binnengewässer der Welt.
#Der Fluss Tonle Sap ändert zweimal im Jahr seine Fließrichtung, wodurch das faszinierende Phänomen entsteht, dass sich der Tonle Sap See ausdehnt und zusammenzieht.
Wir passieren schwimmende Schulen, Kirchen und sogar ein Krankenhaus. Obwohl die Armut offensichtlich ist, beeindruckt uns die Anpassungsfähigkeit und der Einfallsreichtum der Menschen hier.


Nächtliches Abenteuer in Siem Reap und Abreise
Zurück in der Stadt lassen wir uns von Michael überreden, den angeblich angesagtesten Club von Siem Reap zu besuchen: das Hip-Hop Classic. Zu unserer Überraschung entpuppt sich der Club als eine Art Kinderdisco. Mag vielleicht auch an der sehr jungen Altersstruktur Kambodschas liegen. Trotzdem genießen wir den Abend, nicht zuletzt wegen der guten Klimaanlage. Am Ende des Abends werden uns sogar zwei Damen angeboten, was wir höflich ablehnen – sehr zur Verwunderung von Michael, der sich trotz bevorstehender Hochzeit ihre Nummern notiert.
#Kambodschaner essen exotische Delikatessen wie Spinnen, Skorpione und Grillen. Diese gelten als proteinreiche Snacks und sind ein Erlebnis für Mutige.
Am nächsten Morgen machen wir uns wieder bereit für die anstrengende Rückreise nach Bangkok. Wir kommen nur schwer voran, da es immer wieder zu mehr oder weniger heftigen Regenfällen kommt. Natürlich regnet es auch beim Weg zu Fuss über den Grenzübergang und wir werden pitschnass.
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