Walhai Watching in Oslob – Philippinen
Total ehrfürchtig kehren wir nach dieser Tour mit den sanften Riesen an Land zurück. Uns wird wieder einmal klar welche schützenswerte Wunder unsere Natur für uns bereithält.
~Helena und Niko
Anreise nach Oslob: Ein Abenteuer beginnt
Kumustah ka? (Hey, wie geht’s?) Wir haben nicht allzu hohe Erwartungen als wir uns auf den Weg nach Oslob (ca. 2,5 h von Cebu) zum Walhai Watching machen. Die philippinische Sonne brennt von oben herab, während wir in einem klapprigen Tricycle durch die staubigen Straßen rumpeln. Obwohl die Fahrt holprig ist, können wir unsere Aufregung kaum zügeln. Schließlich ist Oslob bekannt für seine majestätischen Walhaie, und wir können es kaum erwarten, diese sanften Riesen hautnah zu erleben.
#Man schätzt, dass Walhaie zwischen 70 und 100 Jahre alt werden können!
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir endlich das Walhai-Zentrum und sind etwas enttäuscht. Wir sehen als erstes eine Menge Touristen die sich bereits am Eingang versammelt haben. Wir steigen auf und kurz darauf wird erstmal abkassiert den es muss die tourist fee von 1.000 PHP bezahlt werden. Danach muss man sich einem ausführlichen Briefing unterziehen und unterschreiben, dass man alle Regeln beim Umgang mit den sanften Riesen befolgt.

Die Geburt des Walhai-Tourismus in Oslob
Der Walhai-Tourismus in Oslob began im Jahr 2011 mit einer zufälligen Entdeckung. Lokale Fischer bemerkten, dass die majestätischen Walhaie von den Garnelen angezogen wurden, die sie als Köder verwendeten. Diese Beobachtung war der Katalysator für eine Idee, die das Schicksal des kleinen Fischerdorfes für immer verändern sollte.
#Walhaie sind eigentlich keine Wale, sie sind jedoch die größten Fische im Meer! Walhaie können eine unglaubliche Länge von 12 Metern erreichen und 21,5 Tonnen wiegen.
In kürzester Zeit entwickelte sich aus dieser Erkenntnis eine florierende Touristenattraktion. Die Fischer begannen, die sanften Riesen gezielt anzufüttern, um Besucher aus aller Welt anzulocken. Was als einfache Überlebensstrategie begann, wuchs rasch zu einem kontroversen Phänomen heran. Einerseits brachte es dringend benötigte Einnahmen in die Region, andererseits warf es ernsthafte Fragen zum Schutz und Wohlergehen der Walhaie auf.
Ein Morgen voller Erwartungen
Wie Perlen auf einer Schnur reihen sich unsere kleinen Paddelboote aneinander, als wir in der Morgendämmerung hinaus aufs Meer gleiten. Wir sitzen erwartungsvoll in einem der fünf Boote, die sich sanft durch die spiegelglatte See bewegen. Die Stille ist so greifbar, dass man sie fast mit Händen fassen kann. Kein Wort wird gesprochen, nur das leise Plätschern der Paddel durchbricht die morgendliche Ruhe. Während wir dahintreiben, scheint die Zeit stillzustehen, als würde die Natur den Atem anhalten vor dem, was uns erwartet.
Tipp: Wenn ihr einen empfindlichen Magen habt nehmt eine Reisetablette. Es geht hier hinaus aufs offene Meer und die kleinen Boote schwanken je nach Wetter teils heftig in den Wellen hin und her.
Der Moment der Wahrheit
Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, durchbricht ein gigantisches Maul die Wasseroberfläche. Es ist, als würde sich der Ozean selbst öffnen, um uns zu verschlingen. Die Überraschung trifft uns wie ein Schlag, und für einen Moment scheint die Welt stillzustehen. Ein Kind hinter uns im Bootbricht in Tränen aus, seine Angstschreie durchschneiden die Luft. In diesem Augenblick fragen wir uns, ob wir wirklich bereit sind, diesem Meeresriesen Auge in Auge gegenüberzustehen.

Die Entscheidung zum Abenteuer
Trotz der anfänglichen Schockstarre entscheiden wir uns mutig, ins Wasser zu steigen. Die Neugier überwiegt die Furcht, und wir wollen diese einmalige Gelegenheit nicht verpassen. Mit zitternden Händen ziehen wir unsere Schwimmwesten an und setzen die Taucherbrille auf.
Der erste Schritt ins Wasser fühlt sich an, als würden wir in eine andere Welt eintauchen. Die kühle Umarmung des Ozeans beruhigt unsere aufgewühlten Nerven, während wir gespannt darauf warten, was als nächstes geschehen wird.

Auge in Auge mit den sanften Riesen
Sobald wir uns im Wasser befinden, verwandelt sich unsere Angst in ehrfürchtiges Staunen. Die Walhaie, die aus der Nähe betrachtet noch größer erscheinen, gleiten majestätisch durch das türkisfarbene Wasser. Ihre gepunkteten Körper schimmern im Sonnenlicht, das durch die Wasseroberfläche dringt.
#Ausgewachsene Walhaie fressen oft an der Oberfläche. Man weiß jedoch auch, dass sie in Tiefen von bis zu 1.000 Metern tauchen.
Es ist, als würden wir Zeugen eines uralten Tanzes werden, bei dem diese sanften Riesen die Hauptdarsteller sind. Wir schwimmen vorsichtig neben ihnen her, stets darauf bedacht, den vorgeschriebenen Abstand einzuhalten. Die Anmut und Gelassenheit dieser Kreaturen lässt uns unsere eigene Kleinheit im großen Ozean spüren.

Reflexionen über Mensch und Natur
Während wir im Wasser treiben und die Walhaie beobachten, kommen wir ins Grübeln über das komplexe Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Einerseits fühlen wir uns privilegiert, diese majestätischen Wesen aus nächster Nähe erleben zu dürfen. Andererseits sind wir uns der Verantwortung bewusst, die wir als Besucher in ihrem Lebensraum tragen.
Die Praxis des Walhai-Watching in Oslob ist umstritten, da die Tiere zwar nicht gefangen aber durch Fütterung angelockt werden. Auch die vielen Touristen angrenzend am Massentourismus haben einen üblen Beigeschmack. Dies wirft Fragen über Nachhaltigkeit und Tierschutz auf, die uns noch lange nach diesem Erlebnis beschäftigen werden. Dennoch können wir nicht leugnen, dass diese Begegnung uns tief berührt und unseren Blick auf die Wunder der Unterwasserwelt für immer verändert hat.
Hat dir unser Walhai Watching Oslob Phillipinen Reisebericht gefallen? Finde hier mehr über die Philippinen.
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