Drei Tage in Krakau über Fronleichnam: Unsere Reise zu den Highlights der Stadt
Als Partnerstadt von Nürnberg müssen wir natürlich auch Krakau sehen. Und wir haben Glück. Über Fronleichnam ist hier etwas besonderes geboten.
~Helena und Niko
Unsere Reise zu den Highlights der Stadt
Hej, jak się masz? (Hey, wie geht’s) Krakau ist die zweitgrößte Stadt Polens und beeindruckt mit einer Geschichte, die Tausende von Jahren zurückreicht. Bereits vor etwa 20.000 Jahren entstanden hier erste Siedlungen, genau dort, wo heute die majestätische Wawel-Burganlage steht. Die Stadt wird von der Weichsel durchzogen, die Krakau in zwei faszinierende Bereiche teilt. Auf der einen Seite des Flusses liegt die historische Altstadt mit ihren weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie der Marienkirche und den Krakauer Tuchhallen – wahre Meisterwerke der Renaissance-Architektur und ein Muss für jeden Besucher.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Weichsel findest du modernere Viertel mit zeitgenössischen Gebäuden. Hier befindet sich auch die berühmte Emaille-Fabrik von Oskar Schindler, ein bewegender Ort, der an die Geschichte des Zweiten Weltkriegs erinnert. Doch nicht nur im Zentrum gibt es viel zu entdecken: Der Kościuszko-Hügel bietet dir ein atemberaubendes 360-Grad-Panorama, das bei klarem Wetter bis zur Hohen Tatra reicht. Für Familien ist auch der weitläufige Krakauer Zoo ein beliebtes Ziel.
Krakau ist zudem eine lebendige Studentenstadt, in der zahlreiche junge Menschen aus Polen und aller Welt leben. Obwohl viele Studierende nicht offiziell gemeldet sind, wird geschätzt, dass über eine Million Menschen in dieser pulsierenden Metropole wohnen. Krakau verbindet auf einzigartige Weise seine reiche, bewegte Vergangenheit mit einem dynamischen und modernen Lebensgefühl – ein Reiseziel, das jeden begeistert!

Unsere Top 10
Krakau – eine Stadt voller Geschichte, Kultur und kulinarischer Genüsse. Über Fronleichnam haben wir drei Tage Zeit, um diese faszinierende Metropole zu erkunden. Von beeindruckenden Sehenswürdigkeiten über kulturelle Schätze bis hin zu köstlichem Essen – Krakau begeistert uns auf jeder Ebene.
Begleite uns auf unserer Reise durch die schönsten Ecken dieser einzigartigen Stadt. Völlig überwältigt sind wir auch ganz besonders von der gelebten Tradition in Krakau an Fronleichnam. Hier schonmal ein paar Eindrücke:



1. Rynek Główny – Unser Startpunkt im Herzen der Altstadt
Unser Krakau-Abenteuer startet am Rynek Główny, dem größten mittelalterlichen Marktplatz Europas. Schon beim ersten Blick sind wir total beeindruckt: Der Platz ist riesig, voller Leben und umgeben von prächtigen Bürgerhäusern. In der Mitte stehen die berühmten Tuchhallen, die sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Wir schlendern durch die Arkaden, stöbern nach handgemachten Souvenirs und entdecken kleine Kunstwerke an den Ständen. Überall spielen Straßenkünstler, es wird gelacht, fotografiert und das bunte Treiben macht richtig gute Laune. Für uns ist der Rynek Główny der perfekte Startpunkt, um Krakau kennenzulernen – hier trifft Geschichte auf pure Lebensfreude.
Unser Tipp: Schau unbedingt im unterirdischen Rynek-Museum vorbei! Hier tauchst du mit moderner Technik und echten Ausgrabungen in die Vergangenheit Krakaus ein. Die Plätze sind begrenzt, also am besten die Tickets vorher online sichern.

2. Die Marienkirche
Am Rand des Marktplatzes entdecken wir die imposante Marienkirche mit ihren zwei ungleichen Türmen, ein echtes Wahrzeichen von Krakau. Schon beim Betreten sind wir vom berühmten Altar von Veit Stoß überwältigt – das größte Meisterwerk der Gotik in Europa, geschnitzt zwischen 1477 und 1489. Die farbenfrohen und vergoldeten Holzfiguren erzählen Szenen aus dem Leben Marias und ziehen uns sofort in ihren Bann.
Ein echtes Highlight ist das Trompetensignal, der Hejnał Mariacki, das jede volle Stunde vom höheren Turm ertönt. Der Trompeter spielt die Melodie in alle vier Himmelsrichtungen – als Gruß an den König, den Bürgermeister, die Besucher und die Feuerwehr. Die Melodie bricht plötzlich ab, was an eine Legende aus dem Jahr 1241 erinnert: Damals warnte ein Stadtwächter die Einwohner vor einem Tatarenangriff, wurde aber von einem Pfeil getroffen, bevor er das Signal beenden konnte. Bis heute erinnert das abrupte Ende an seinen Mut und macht diese Tradition zu einem besonderen Erlebnis für jeden Besucher.
Die Marienkirche ist ein Muss für alle, die sich für Kunst, Geschichte und Architektur begeistern. Ein Besuch lohnt sich allein schon wegen des einzigartigen Altars und der besonderen Atmosphäre im Inneren.

3. Wawel-Schloss – Ein Ort voller Geschichte
Unser nächstes Ziel ist der Wawel-Hügel, auf dem das beeindruckende Wawel-Schloss über Krakau wacht. Schon beim Aufstieg genießen wir einen tollen Blick auf die Weichsel und die Dächer der Stadt. Im Schloss selbst tauchen wir ein in die Welt der polnischen Könige: Prunkvolle Renaissance-Gemächer, riesige Wandteppiche und jede Menge Kunstwerke sorgen für echtes Staunen. Von den Schlossmauern aus haben wir einen fantastischen Ausblick über ganz Krakau.
Ein besonderes Highlight ist der legendäre Wawel-Drache. Am Fuß des Hügels steht eine Drachenstatue aus Metall, die sogar echtes Feuer speit – ein Spaß für Groß und Klein! Wer Geschichte, Kunst und ein bisschen Märchenflair mag, sollte sich das Schloss und den Drachen auf keinen Fall entgehen lassen.


4. Wawel-Kathedrale
Direkt neben dem Schloss schauen wir uns die Wawel-Kathedrale an – ein echtes Symbol für Polens Geschichte und Nationalstolz. Hier wurden polnische Könige gekrönt und beigesetzt, und die kunstvollen Grabmäler erzählen spannende Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten.
Die Kathedrale wurde um das Jahr 1000 gegründet und gehört heute zum UNESCO-Welterbe. Besonders cool finden wir den Aufstieg zum Glockenturm, wo die berühmte Sigismund-Glocke hängt. Von dort oben hat man einen tollen Blick über ganz Krakau. Die Wawel-Kathedrale ist nicht nur ein spiritueller Ort, sondern auch ein lebendiges Stück Geschichte – ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

5. Kazimierz – Das jüdische Viertel entdecken
Kazimierz, das jüdische Viertel von Krakau, ist für uns schnell zum Lieblingsort geworden. Hier spürt man auf Schritt und Tritt den besonderen Mix aus Geschichte und modernem Leben. Zwischen alten Synagogen, Kopfsteinpflaster und bunten Hinterhöfen gibt’s heute hippe Cafés, coole Bars und kleine Galerien – genau diese Mischung macht das Viertel so spannend.
Wir schlendern durch die Szeroka-Straße, bewundern die Alte Synagoge und tauchen ein in die jüdische Kultur, die Kazimierz über Jahrhunderte geprägt hat. In einem kleinen Restaurant probieren wir Piroggen und jüdische Spezialitäten wie Pastrami-Sandwiches – ein echtes Highlight für Foodies.
Abends wird’s dann richtig lebendig: Rund um den Plac Nowy reihen sich gemütliche Bars, kreative Cocktail-Locations und Clubs aneinander. Besonders das Alchemia mit seinem Kerzenlicht und die Bar Eszeweria mit ihrem nostalgischen Charme gefallen uns richtig gut.
Nach Sonnenuntergang pulsiert das Leben in Kazimierz erst so richtig. Überall Musik, Lachen und eine entspannte Stimmung – hier treffen sich Einheimische und Reisende gleichermaßen. Kazimierz zeigt uns eine ganz andere, kreative Seite von Krakau und ist mit seiner besonderen Atmosphäre auf jeden Fall einen Besuch wert.


6. Oskar-Schindler-Fabrik – Ein bewegender Ort
Die Oskar-Schindler-Fabrik in Krakau ist ein Ort, der wirklich unter die Haut geht. Der Film „Schindlers Liste“ hat viele bewegt, doch ein Besuch in der echten Fabrik macht die Geschichte noch greifbarer. Die Ausstellung nimmt uns mit zurück in das besetzte Krakau während des Zweiten Weltkriegs und zeigt eindrucksvoll, wie das Leben damals für die jüdische Bevölkerung und viele andere aussah.
Besonders bewegend ist die Geschichte von Oskar Schindler selbst. Ursprünglich wurde die Fabrik zur Herstellung von Metallwaren genutzt. Als Schindler sie übernahm, stellte er auf Emailleprodukte und später auch auf Munition um, damit die Fabrik als kriegswichtig galt. So konnte er sicherstellen, dass seine jüdischen Arbeiter nicht deportiert wurden und rettete damit über 1.000 Menschen das Leben.
Die Ausstellung ist interaktiv und sehr anschaulich gestaltet – Fotos, persönliche Geschichten und Originalobjekte lassen die Vergangenheit lebendig werden. Besonders eindrucksvoll ist Schindlers ehemaliges Büro mit dem berühmten „Survivors’ Ark“. Die Fabrik ist heute ein Museum, das nicht nur Schindlers Heldentaten würdigt, sondern auch das Leben in Krakau unter deutscher Besatzung zeigt.
Ein Besuch in der Oskar-Schindler-Fabrik ist emotional und bleibt lange im Gedächtnis. Die Mischung aus historischen Fakten und persönlichen Schicksalen macht deutlich, wie wichtig es ist, solche Geschichten weiterzugeben. Wer in Krakau ist, sollte sich dieses Museum auf keinen Fall entgehen lassen – es ist nicht nur informativ, sondern auch zutiefst bewegend.

7. Kościuszko-Hügel – Ein Ausflug ins Grüne
Für eine Pause vom Trubel in der Stadt machen wir einen Abstecher zum Kościuszko-Hügel, der etwas außerhalb vom Zentrum liegt. Der Hügel wurde 1820 zu Ehren des polnischen Nationalhelden Tadeusz Kościuszko aufgeschüttet und ist heute ein echter Geheimtipp für alle, die Krakau mal von oben sehen wollen.
Der Aufstieg ist zwar ein bisschen schweißtreibend, aber der Ausblick lohnt sich total: Vor uns breitet sich ganz Krakau aus, umgeben von sanften Hügeln und viel Grün. Oben kann man super entspannen, die frische Luft genießen und einfach mal abschalten. Der Kościuszko-Hügel ist perfekt, um kurz dem Großstadttrubel zu entfliehen und Krakau aus einer neuen Perspektive zu erleben.

8. Wieliczka-Salzmine – Eine unterirdische Welt aus Salz
Ein echtes Highlight unserer Krakau-Reise ist der Ausflug zur Wieliczka-Salzmine, einem UNESCO-Weltkulturerbe nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt. Am Hauptbahnhof Kraków Główny steigen wir in den Regionalzug Richtung Wieliczka Rynek Kopalnia – die Fahrt dauert etwa 20 bis 25 Minuten, und vom Bahnhof sind es nur ein paar Minuten zu Fuß bis zum Eingang der Salzmine.
Schon beim Betreten der Mine tauchen wir in eine faszinierende Welt aus Salz ein. Über 800 Stufen führen uns tief unter die Erde, wo wir riesige Hallen, glitzernde Salzseen und kunstvolle Skulpturen entdecken. Besonders beeindruckend ist die St.-Kinga-Kapelle: Ein kompletter Kirchenraum, der aus Salz gemeißelt wurde – inklusive Altar, Reliefs und sogar Kronleuchtern aus Salzkristallen. Die Atmosphäre hier unten ist einfach magisch, und die Handwerkskunst der Bergleute haut uns um.
Wir verbringen fast einen ganzen Tag in der Mine, staunen über die vielen Details und erfahren, wie die Salzmine über Jahrhunderte das Leben der Region geprägt hat. Die Geschichte der Mine, die riesigen unterirdischen Räume und die einmalige Mischung aus Kunst und Technik machen den Besuch zu einem echten Erlebnis. Wer Krakau besucht, sollte sich die Wieliczka-Salzmine auf keinen Fall entgehen lassen – so etwas sieht man wirklich nur einmal im Leben!
Tipp: Das Salzbergwerk Wieliczka in Polen wird jährlich von 1,7 Millionen Menschen besucht, sodass du am besten vorab ein Zeitfenster für deinen geführten Rundgang reservierst.



9. Planty-Park – Entspannung im Grünen
Nach all den Eindrücken tut ein Spaziergang im Planty-Park richtig gut. Der grüne Gürtel zieht sich einmal rund um die Altstadt und ist perfekt, um kurz abzuschalten. Unter den schattigen Bäumen lassen wir den letzten Tag Revue passieren und genießen das entspannte Treiben. Kinder spielen auf den Wiesen, Straßenmusiker sorgen für die passende Stimmung, und in den kleinen Cafés am Weg gönnen wir uns einen Kaffee.
Hier kann man einfach mal durchatmen, Leute beobachten und die Seele baumeln lassen. Der Planty-Park ist eine echte Oase mitten in Krakau – ideal, wenn ihr nach dem Sightseeing noch ein bisschen Zeit übrig habt.
10. Nationalmuseum – Kunst für jeden Geschmack
Zum Abschluss unserer Reise schauen wir noch im Nationalmuseum von Krakau vorbei. Das Museum ist echt eine Schatztruhe für alle, die sich für Kunst und Geschichte interessieren. Wir schlendern durch die Ausstellungen, entdecken polnische Malerei, alte Rüstungen und sogar ein paar ziemlich skurrile Fundstücke.
Besonders cool: Dienstags ist der Eintritt zu den Dauerausstellungen kostenlos! Das ist die perfekte Gelegenheit, einfach mal reinzuschauen, ohne gleich das Budget zu sprengen. Für uns war der Museumsbesuch ein entspannter und inspirierender Abschluss unserer Zeit in Krakau – absolut empfehlenswert, wenn ihr noch ein bisschen Kultur mitnehmen wollt.
Weitere Tipps für Krakau
Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten gibt es in Krakau noch viele weitere Highlights, die du nicht verpassen solltest. Ein Spaziergang entlang der Königlichen Route (Royal Road) ist ein Muss: Diese historische Straße führt vom Florianstor bis zum Wawel-Schloss und bietet dir einen Einblick in die Geschichte polnischer Könige. Unterwegs kommst du an beeindruckenden Gebäuden wie dem Collegium Maius, dem ältesten Universitätsgebäude Polens, vorbei.
Ein weiteres Highlight ist ein Besuch im Czartoryski-Museum, das unter anderem Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde Dame mit dem Hermelin beherbergt. Kunstliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten.
Abends solltest du unbedingt das Nachtleben Krakaus erkunden. Die versteckten “Lost Bars”, wie das stilvolle Mercy Brown, bieten eine einzigartige Atmosphäre mit Cocktails und Jazz-Ambiente. Für einen authentischen polnischen Abend empfiehlt sich ein Besuch im Wodka Cafe Bar, wo du verschiedene Sorten des berühmten polnischen Wodkas probieren kannst.
Unser Tipp: Plane auch Zeit für einen entspannten Spaziergang entlang der Weichsel ein. Die Promenade bietet dir eine ruhige Auszeit und einen herrlichen Blick auf das Wawel-Schloss – besonders bei Sonnenuntergang ein unvergesslicher Moment.


Fazit: Drei Tage voller Eindrücke
Unsere drei Tage in Krakau waren vollgepackt und abwechslungsreich. Vom ersten Moment an hat uns die Stadt mit ihrer Mischung aus Geschichte, lebendigen Vierteln und leckerem Essen begeistert. Ob wir durch die beeindruckende Altstadt mit dem riesigen Marktplatz und den Tuchhallen schlendern, die Marienkirche bestaunen oder am Wawel-Schloss die Aussicht genießen – Krakau steckt voller Highlights.
Besonders das jüdische Viertel Kazimierz mit seinen hippen Cafés, gemütlichen Bars und kreativen Läden hat uns richtig überrascht. Auch kulinarisch ist Krakau ein Erlebnis: Pierogi, Zapiekanki und süße Paczki – wir haben uns einmal quer durch die polnische Küche probiert. Jeder Tag brachte neue Eindrücke, spannende Geschichten und viele kleine Entdeckungen.
Krakau ist nicht nur wunderschön, sondern hat auch eine bewegende Geschichte, die an vielen Ecken spürbar wird – zum Beispiel in der Oskar-Schindler-Fabrik oder in den alten Synagogen. Die Stadt ist lebendig, herzlich und steckt voller Energie. Für uns steht fest: Das war garantiert nicht unser letzter Besuch in Krakau!
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