Tagesausflug zur Insel Kalsoy
Total durchnässt aber glücklich kehren wir von dieser Wanderung zurück und sind uns mal wieder sicher “Es gibt kein falsches Wetter nur falsche Kleidung”.
~Helena und Niko
Tagesausflug zur Insel Kalsoy: Auf James Bonds Spuren
Ein Tagesausflug zur Insel Kalsoy auf den Färöer-Inseln ist ein Abenteuer, das man so schnell nicht vergisst. Die Kombination aus atemberaubender Landschaft, tief verwurzelten Legenden und der rauen See bietet eine super Gesamtpaket. Und auch James Bond Fans kommen hier auf ihre Kosten!
Anreise nach Kalsoy
Unser Tagesausflug nach Kalsoy begann früh morgens mit einem Mietwagen von Tórshavn nach Klaksvík. Die Fahrt durch die beeindruckende Landschaft der Färöer-Inseln war schon ein Erlebnis für sich. Von Klaksvík aus nahmen wir die Fähre nach Kalsoy. Die Überfahrt kostet für ein Auto mit Fahrer 160 DKK, jede weitere Person zahlt 40 DKK. Da die Fähre nur Platz für etwa 17 Autos bietet, ist es wichtig, besonders in den Sommermonaten frühzeitig am Fährterminal zu sein. Wir hatten Glück und fanden zu dieser Jahreszeit Ende Herbst noch ohne Probleme einen Platz auf der nahezu leeren Fähre. Hier gehts zum Fährplan.
Syðradalur nach Trøllanes mit dem Bus
Wenn du zu Fuß zur Insel Kalsoy reisen, kannst du den Bus 506 von Syðradalur nach Trøllanes nehmen. Der Busfahrplan ist mit dem Fährfahrplan abgestimmt. Eine einfache Fahrt mit diesem Bus kostet 20 DKK pro Person. Du kannst in bar oder mit Kreditkarte bezahlen.
Die Legende der Robbenfrau
Nach unserer Ankunft auf Kalsoy steuerten wir als erstes das kleine Dorf Mikladalur an, um die Statue der Robbenfrau zu besichtigen. Diese Statue erzählt eine der bekanntesten Sagen der Färöer-Inseln: Die Legende der Robbenfrau.

Es heißt, dass Robben einst Menschen waren, die freiwillig den Tod im Meer suchten. Einmal im Jahr durften diese Robben an Land kommen, ihre Haut ablegen und sich als Menschen vergnügen und tanzen. Ein junger Bauer aus Mikladalur stahl die Haut einer Robbenfrau und zwang sie so, seine Frau zu werden. Jahre später gelang ihr die Flucht zurück ins Meer, aber nicht ohne einen Fluch auszusprechen, der bis heute die Männer von Mikladalur heimsucht.
#Die Färinger haben ihr eigenes Flächenmaß namens “mørk”, das die Fläche beschreibt, die 32 Schafe ernähren kann – Quadratmeter waren wohl zu langweilig.
Stehend vor der Statue und mit Blick auf die raue See, die von Regen und Wind gepeitscht wurde, konnte man die düstere Schönheit dieser Legende spüren. Leider war das kleine Café in der Bucht bei unserem Besuch geschlossen und wir konnten uns erst wieder im Auto aufwärmen. Neben der Statue kannst du noch einen schönen Wasserfall besuchen und einen kleinen Spaziergang durch das Dorf machen.
Wanderung zum Kallur Leuchtturm
Los geht die Rutschpartie
Der nächste Programmpunkt ist die Wanderung zum Kallur Leuchtturm eine kurze Fahrt von Mikladalur entfernt. Der Startpunkt für die Wanderung liegt am Ende der Straße auf Kalsoy, wo es auch einen Parkplatz gibt. Der Eintritt für den Wanderweg beträgt 200 DKK (Kinder: 100DKK). Der Weg war nass und rutschig, was durch den unaufhörlichen Regen noch verstärkt wurde.
Hinweis: Es gibt verschiedene Fußwege, die den Hügel hinaufführen. Wir folgten einem unteren Pfad. Als wir den Zaun erreichten, bog der Pfad scharf nach links ab und stieg bis zu einem Felsen an. Vom Felsen aus führt ein offensichtlicher, breiter Pfad weiter nach Norden.

Besonders lang ist die Strecke nicht, aber wird mitunter aufgrund der steilen Anstiege und des schwierigen Geländes als „schwer” eingestuft (sagt zumindest Komoot). Nur bei gutem Wetter würde ich die Wanderung empfehlen, was wir natürlich nicht haben. Sonst sind die Wege über die Wiesen rutschig und nicht machbar. Von Vorteil ist auch eine gewisse Schwindelfreiheit, weil es vor allem auf der Höhe des Leuchtturms direkt auf dem Grat entlang geht und es steil nach unten geht. Ein absolutes Muss sind daher für mich auf dieser Wanderung Trittsicherheit und gute Schuhe. Belohnt wirst du dafür unterwegs mit unglaublich tollen Ausblicken über die Fjorde.
Es gibt keine Wegmarkierungen oder Schilder. Folgt einfach dem bestehenden Pfad um die östliche Flanke des Mount Borgarin (537 Meter). Die grasbewachsene Landschaft ist mit zerfallenden Steinschutzhütten, weidenden Schafen und gelegentlichen Rinnsalen übersät. Der Kallur-Leuchtturm-Pfad führt weiter über die östlichen Hänge des Mount Borgarin und behält die gleiche nordwestliche Richtung bei.

James Bond und der Leuchtturm
Trotz aufgrund von Wind und Wetter anspruchsvollen Aufstiegs entlang eines Hanges wurde unsere Mühe belohnt. Nach etwa 45 Minuten am Leuchtturm angekommen, bietet sich uns eine majestätische, wenn auch wolkenverhangene Aussicht auf die ungezähmte Landschaft. Hier steht auch das symbolische Grab von James Bond aus dem Film “No time to die”, was das Herz jedes Filmliebhabers höher schlagen lässt.



Knapp nördlich des Leuchtturms gibt es einen schmalen Gratweg, der zum ikonischsten Aussichtspunkt des Kallur-Leuchtturms führt. Dieser schmale Pfad senkt sich um ein paar Meter ab und steigt dann wieder zu einem kleinen grasbewachsenen Plateau an. Auch Schafe nutzen diesen Weg gerne um das ein oder andere Häufchen zu hinterlassen.
#Auf Kalsoy gibt es mehr Schafe als Menschen – die wolligen Vierbeiner fungieren als inoffizielle Rasenmäher der Insel.
Auf dem Rückweg klarte das Wetter schließlich auf, und ein Regenbogen spannte sich über die Landschaft – ein wunderschöner Anblick, der die raue Schönheit der Färöer-Inseln zeigt.

Rückkehr nach Klaksvík
Nach der Wanderung wärmten wir uns im Auto auf und fuhren zurück zum Fährterminal. Wunderschön sind die Aussichten auf die kargen Hänge der gegenüberliegenden Insel Kunoy und den Fjord. Kurz stocken lässt den Atem die einspurigen Tunnel, weil jeder hofft, dass dir niemand entgegen kommt. Das ist ein Grund warum so viele lieber mit dem Bus statt mit dem Auto fahren. Aber im Allgemeinen gibt es Recht wenig Verkehr auf der Insel.
Die Überfahrt nach Klaksvík verlief ruhig und bot uns die Gelegenheit, die Eindrücke der erlebnisreichen Tour Revue passieren zu lassen. Im Ort angekommen wärmten wir uns bei einer Tasse Kaffee und einem leckeren Fischbrötchen auf


Der Charme von Kalsoy liegt in seiner Mischung aus wilder Natur, mystischen Legenden und der Abgeschiedenheit, die einem das Gefühl gibt, weit entfernt vom hektischen Alltag zu sein.
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