Unser Iran Reiseblog – Unsere Erfahrungen und Highlights
Einfach nur verrückt wie herzlich uns die Menschen im Iran empfangen haben. Dabei hat der Iran nicht gerade der beste Image. Aber wir haben uns getraut und wurden auf keinen Fall enttäuscht.
~Helena und Niko
Warum der Iran dein nächstes Reiseziel sein sollte
Salam halton chetoreh? (Hey, wie geht’s) Schon lange ist der Iran ein Sehnsuchtsziel von uns. Doch hatten wir eine ziemlich lange Zeit bedenken , ob wir die Reise wirklich wagen sollten. Am Ende war die Angst völlig unbegründet. Ein Trip in den Iran sollte auf jeder Bucket List stehen, denn das Land bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Kultur und vor allem herzlicher Gastfreundschaft.
Wer im Iran unterwegs ist, merkt schnell: Die Menschen hier sind unglaublich offen und herzlich. Egal ob in der Stadt oder auf dem Land, wir wurden ständig mit einem ehrlichen Lächeln begrüßt und oft einfach angesprochen. Es dauert meist nicht lange, bis man zu Tee eingeladen wird, manchmal sogar zu einem ganzen Essen oder einem Picknick im Park. Diese Gastfreundschaft ist echt und kommt von Herzen – viele sagen sogar, ein Gast ist im Iran „ein Freund Gottes“.
Was uns besonders beeindruckt hat: Die Leute helfen sofort, wenn man mal nicht weiterweiß. Fragt man nach dem Weg, wird man nicht nur beschrieben, sondern oft direkt begleitet – manchmal sogar mit dem Auto bis ans Ziel. Das Gefühl, willkommen zu sein, ist einfach überall spürbar.
#In iranischen Familien ist es üblich, dass Eltern ihre Kinder liebevoll „Mama“ oder „Papa“ nennen – eine charmante Eigenheit, die Außenstehende oft verwirrt.
Auch die Sehenswürdigkeiten im Iran sind der Wahnsinn. Die Ruinen von Persepolis erzählen von der glanzvollen Geschichte des alten Persiens und sind ein Muss für jeden Geschichtsfan. In Isfahan stehen wir staunend vor den kunstvollen Moscheen und dem riesigen Naqsh-e Jahan Platz, der zu den schönsten Plätzen der Welt zählt.
Hinzu kommt die köstliche iranische Küche, die mit ihren aromatischen Gewürzen und frischen Zutaten begeistert. Jeder Besuch im Iran ist nicht nur eine Reise durch ein faszinierendes Land, sondern auch eine Entdeckung der warmherzigen Menschen, die es bewohnen.
Achtung: Aktuell bestehen Sicherheitshinweise für den Iran. Weitere Infos findest du auf der Seite des Auswärtigen Amts.

Was du nicht verpassen solltest
- Persepolis: Die atemberaubenden Ruinen der antiken Hauptstadt des Perserreiches mit ihren monumentalen Säulen und kunstvollen Reliefs.
- Naqsh-e Jahan Platz in Isfahan: Der zweitgrößte Platz der Welt, umgeben von atemberaubenden historischen Moscheen und Palästen.
- Zoroastrische Türme des Schweigens: Mystische Grabstätten nahe Yazd, die einen tiefen Einblick in eine der ältesten Religionen der Welt bieten.
- Golestan-Palast in Teheran: Ein prunkvolles Zeugnis der persischen Architektur mit kunstvollen Spiegelarbeiten und historischer Bedeutung.
- Nasir al-Mulk Moschee in Shiraz: Die “Rosa Moschee” mit ihrem spektakulären Lichtspiel durch bunte Glasfenster.
- Chak Chak: Der heilige zoroastrische Bergschrein mit seiner beeindruckenden Lage und spirituellen Atmosphäre.

Gibt es eine beste Reisezeit für den Iran
Der Iran, ein Land mit reicher Geschichte und faszinierender Kultur, bietet Reisenden das ganze Jahr über einzigartige Erlebnisse. Um deine Reise in dieses vielseitige Land optimal zu planen, ist es wichtig, die klimatischen Unterschiede der verschiedenen Regionen zu berücksichtigen. Die beste Reisezeit für den Iran hängt davon ab, welche Teile des Landes du erkunden und welche Aktivitäten du unternehmen möchtest.
Der Frühling (März bis Mai) und der Herbst (September bis November) gelten als ideale Reisezeiten für den Iran. Die Temperaturen sind angenehm zwischen 15°C und 30°C, perfekt für Sightseeing und Outdoor-Aktivitäten. In diesen Monaten erlebst du mildes Wetter in den meisten Regionen. Du kannst das Land in vollen Zügen genießen, musst aber mit mehr Touristen und höheren Preisen rechnen.
Der Sommer (Juni bis August) bringt sehr hohe Temperaturen, besonders in den südlichen und zentralen Regionen, wo es bis zu 40°C heiß werden kann. Diese Zeit eignet sich gut für Besuche in den kühleren Bergregionen, kann aber für Städtereisen anstrengend sein. Der Winter (Dezember bis Februar) ist in den meisten Teilen des Landes kalt, mit Temperaturen um den Gefrierpunkt in den nördlichen und bergigen Regionen.

Für einen guten Mix aus allem empfehlen sich die Monate April, Mai, September und Oktober. Du genießt dann angenehmes Wetter und die Möglichkeit, sowohl Kultur als auch Natur zu erleben. Bedenke jedoch, dass das Wetter im Iran regional stark variieren kann, von den heißen Wüstengebieten bis zu den kühlen Bergregionen.
#Im Iran ist es üblich, dass Verkäufer sagen: „Es kostet nichts!“ (Ghâbel nadâre), obwohl sie natürlich erwarten, bezahlt zu werden. Dieses höfliche Hin-und-Her kann für Touristen verwirrend sein.
Ob du die prächtigen Moscheen von Isfahan, die antiken Ruinen von Persepolis oder die lebendigen Basare von Teheran erkunden möchtest – der Iran hat in jeder Saison etwas Besonderes zu bieten. Mit der richtigen Vorbereitung auf die klimatischen und kulturellen Besonderheiten wird deine Reise in den Iran zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Was sollte ich sonst noch wissen?
Brauche ich ein Visum?
Ja, deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise ein Touristenvisum. Dies kann als e-Visa online beantragt oder als Visa on Arrival an bestimmten Flughäfen (z. B. Teheran, Shiraz) erhalten werden.
- Voraussetzungen:
- e-Visa: Antrag über das Portal des iranischen Außenministeriums, Referenznummer (Visa Grant Notice) erforderlich.
- Visa on Arrival: Nur für bestimmte Nationalitäten möglich, Nachweis einer Reiseversicherung und gültiger Pass (mind. 6 Monate).
- Kosten: Ca. 30–190 € je nach Nationalität.
Wie lange sollte ich einplanen?
- Kurzreise (5–7 Tage): Fokus auf Teheran, Isfahan und Shiraz.
- Optimal (10–14 Tage): Umfasst zusätzlich Yazd, Persepolis und die Wüstenstadt Kashan.
- Tipp: Plane für kulturelle Highlights wie Persepolis und die Moscheen in Isfahan jeweils mindestens 2–3 Tage pro Stadt ein.
Währung & Kreditkarten?
- Offizielle Währung: Iranischer Rial (IRR). Im Alltag wird oft Toman (1 Toman = 10 Rial) verwendet.
- Zahlungsmittel:
- Bargeld (EUR oder USD) ist obligatorisch, da internationale Kreditkarten (Visa/Mastercard) nicht akzeptiert werden.
- Geldwechsel in Wechselstuben (“Sarrafi”) – bessere Kurse auf dem Markt z.B. in Teheran.
- Tipp: Nimm ausreichend Bargeld mit (mind. 50–70 €/Tag).
Ist der Iran teuer?
Nein, das Land gehört zu den günstigsten Reisezielen weltweit:
- Budget: 20–30 €/Tag (Hostels, Street Food, Busse).
- Mittelklasse: 50–70 €/Tag (Mittelklasse-Hotels, Restaurants).
- Beispielpreise:
- Essen: 1–5 € (Street Food), 10–15 € (Restaurant).
- Unterkunft: 10–30 €/Nacht (Gästehaus), 50+ € (Hotel).
Sprechen die Iraner Englisch?
- Touristengebiete: Grundkenntnisse bei jüngeren Iranern und Guides verbreitet.
- Ländliche Regionen: Kaum Englisch – Basis-Persisch (z. B. “Salam” = Hallo) hilfreich.
- Hinweis: Laut EF English Proficiency Index liegt der Iran auf Platz 64 von 116 Ländern (geringe bis mittlere Kenntnisse).
Welches Gericht sollte ich probieren?
- Ghormeh Sabzi: Nationalgericht – Kräutereintopf mit Lamm, Bohnen und getrockneten Limetten.
- Tschelo Kabab: Gegrilltes Fleisch mit Safranreis und gebratener Reiskruste (Tahdig).
- Zereshk Polo: Reis mit Berberitzen und Huhn.
- Street Food: Kebabs, Kashke Bademjoon (Auberginen-Dip) und frisches Nan-Brot.
Unsere Route
Reisedauer: 9 Tage
Reisezeit: September
Unser Reisebericht Iran
Unsere Iran-Reise war echt ein Abenteuer. Wir sind durch vier Städte gezogen, jede komplett anders und auf ihre Art besonders.
Erster Stopp: Teheran. Die Stadt ist riesig, wuselig und manchmal auch ein bisschen chaotisch. Zwischen modernen Hochhäusern und alten Basaren fühlt man sich schnell wie mittendrin im echten iranischen Alltag. Wir haben uns einfach treiben lassen, im Café gesessen und das Straßenleben beobachtet.
Dann ging’s nach Yazd. Plötzlich Wüste, Lehmhäuser und diese berühmten Windtürme überall. Hier läuft alles etwas langsamer, die Gassen sind eng und verwinkelt. Abends auf einem Dach sitzen, Tee trinken und in die Wüste schauen – das bleibt hängen.
Shiraz war unser nächstes Ziel. Die Stadt ist voll von Poesie, Gärten und Blumen. Die Nasir al-Mulk Moschee mit ihrem bunten Licht am Morgen ist wirklich magisch. Und Persepolis – einfach nur wow. Da steht man zwischen uralten Säulen und kann kaum glauben, wie viel Geschichte in diesen Steinen steckt.
Zum Schluss landen wir schließlich in Isfahan. Der Naqsh-e Jahan Platz ist riesig und wunderschön, besonders abends, wenn alles beleuchtet ist. Die Brücken sind echte Treffpunkte, da sitzen die Leute, picknicken und machen Musik. Wir haben uns einfach dazugesetzt und die Atmosphäre genossen.
Jede Stadt war anders, aber überall haben wir tolle Menschen getroffen und neue Seiten vom Iran entdeckt. Am Ende waren wir uns einig: Diese Reise hat uns richtig überrascht – im besten Sinne!
Ankommen
Wir betreten die Straßen Teherans kurz nach sieben Uhr morgens. Die Metropole mit ihren knapp 8,5 Millionen Einwohnern erwacht langsam zum Leben, während wir uns auf unsere erste Erkundungstour begeben. Zunächst machen wir aber Rast in einem kleinen Park und genießen die Ruhe um erstmal anzukommen.

Rial Millionäre
Als nächstes suchen wir nach einer Möglichkeit, Geld zu wechseln, denn im Iran ist Bargeld König. Ausländische Kreditkarten sind hier so nützlich wie ein Regenschirm in der Wüste. Unser erster Versuch, Geld zu wechseln, führt uns zu einer offiziellen Bank. Doch zu unserer Überraschung winkt der Bankangestellte ab und empfiehlt uns stattdessen den großen Basar.
Wir haben erstmal viele Fragezeichen. Verwirrt, aber neugierig, folgen wir seinem Rat. Am Basar werden wir von einer Schar Händler empfangen, die mit Geldscheinen wedeln. Wir wagen den Sprung ins kalte Wasser und tatsächlich: Am Ende halten wir mehr Geld in den Händen, als der offizielle Kurs versprochen hätte
#Der Iran hat weltweit die höchste Rate an Nasenoperationen.
Später erfahren wir, dass es im Iran zwei Arten von Wechselkursen gibt: den offiziellen Regierungskurs und den Marktkurs. Der Marktkurs erweist sich in der Regel als vorteilhafter, was uns unerwartet zu Multimillionären macht. Diese Erfahrung lehrt uns, dass im Iran nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Der Morgen in Teheran
Mit gefüllten Taschen und wachsender Neugier schlendern wir durch den Basar, wo uns die Düfte von Gewürzen und frisch gebackenem Brot in ihren Bann ziehen. Wir gönnen uns eine kleine Stärkung, bevor wir uns auf den Weg zum Golestan-Palast machen. Die geschäftige Atmosphäre des Basars weicht allmählich der majestätischen Ruhe des Palastgeländes, und wir spüren, wie sich unsere Aufregung in Ehrfurcht verwandelt.

Dieser erste Morgen in Teheran ist wie ein Vorgeschmack auf die Abenteuer, die noch vor uns liegen. Die Stadt offenbart sich uns als ein faszinierendes Puzzle aus Tradition und Moderne, aus offiziellen Regeln und inoffiziellen Praktiken. Wir ahnen bereits, dass unsere Reise durch den Iran voller Überraschungen und unerwarteter Wendungen sein wird, und können es kaum erwarten, mehr zu entdecken.
Yazd: Eine Reise in die Vergangenheit
Highlights von Yazd
- Towers of Silence (Dakhmeh): Diese Türme sind ein bedeutendes Zeugnis der alten Zoroastrischen Tradition, bei der die Toten auf diesen Türmen den Geiern überlassen wurden. Sie bieten einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Kultur der Region.
- Fire Temple (Atashkadeh): Dieses Feuerheiligtum ist ein wichtiger Ort für die Zoroastrier und beherbergt ein heiliges Feuer, das seit Jahrhunderten brennt. Es ist ein Symbol der zoroastrischen Religion und ihrer Bedeutung in Yazd.
- Old City (Altstadt): Die Altstadt von Yazd ist bekannt für ihre engen Gassen, ihre Windtürme (Badgirs) und ihre traditionellen Häuser. Sie bietet einen authentischen Einblick in das Leben der Einheimischen und die Architektur der Stadt.
- Jameh Mosque: Diese Moschee ist berühmt für ihre beeindruckenden Kachelarbeiten und ihre architektonische Schönheit. Sie ist eine der wichtigsten Moscheen in Yazd und ein Muss für jeden Besucher.
- Yazd Art House: Dieses Kunsthaus bietet eine Plattform für lokale Künstler und zeigt eine Vielzahl von Kunstwerken, die die Kultur und Traditionen der Region widerspiegeln.
- Dolat Abad Garden: Dieser Garten ist bekannt für seinen beeindruckenden Windturm (Badgir), der als eines der höchsten der Welt gilt. Der Garten selbst ist ein ruhiger Ort, der Schatten und Erholung bietet.
Zugfahrt voller Überraschungen
Gegen zwei Uhr nachmittags besteigen wir den Zug nach Yazd. Die Landschaft zieht an uns vorbei wie ein endloser Bilderteppich, während wir die Fahrt in vollen Zügen genießen. Unverhofft kommen wir ins Gespräch mit Sarah und Reza, einem jungen iranischen Pärchen. Sarah spricht fließend Englisch, während Reza kein Wort versteht.
Wie ein Wasserfall sprudelt Sarahs Lebensgeschichte aus ihr heraus. Sie erzählt uns von ihrer arrangierten Ehe mit Reza und dem gesellschaftlichen Druck, dem sie ausgesetzt war. Ihre Worte öffnen uns etwas die Augen über die Lebensverhältnisse hier im Iran.


Die Zeit verfliegt wie im Flug, und ehe wir uns versehen, erreichen wir Yazd. Sarah und Reza laden uns spontan zum Essen ein – eine Einladung, die wir nicht ausschlagen können. So tauchen wir noch tiefer in die iranische Gastfreundschaft ein.
#Wenn jemand verreist, werfen Iraner Wasser hinter ihnen her – ein Symbol für fließendes Wasser und den Wunsch nach einer sicheren Rückkehr
Mit vollem Magen und Köpfen voller neuer Eindrücke machen wir uns auf die Suche nach unserer Unterkunft. Dank Couchsurfing.com finden wir ein gemütliches Plätzchen für die Nacht. Erschöpft, aber glücklich fallen wir in einen tiefen Schlaf, während die Erlebnisse des Tages in unseren Träumen nachhallen.
Altstadt-Erkundung mit Einheimischen
Weiter geht’s am nächsten Morgen und wir treffen Ali und Shiva, zwei Einheimische, die wir über das Internet kennengelernt haben. Gemeinsam schlendern wir durch die verwinkelten Gassen der Altstadt, die wie ein Labyrinth aus Lehmbauten vor uns liegt. Wir machen Halt in gemütlichen Cafés und lassen uns von der entspannten Atmosphäre verzaubern.
Das Yazd Art House und die Jameh-Moschee von Yazd beeindrucken uns besonders. Die kunstvollen Kacheln und die imposante Architektur lassen uns staunend zurück.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen verabschieden wir uns von Ali und Shiva und machen uns auf den Weg zum Dolat Abad Garten. Wir halten ein Sammeltaxi an und erleben gleich die nächste kulturelle Überraschung: Die Frau auf dem Rücksitz muss zuerst auf den Vordersitz wechseln, bevor wir einsteigen dürfen. Es sind diese kleinen Momente, die uns immer wieder bewusst machen, wie anders die Uhren im Iran ticken.

Türme des Schweigens: Ein Blick in die Vergangenheit
Unser letzter Stopp für heute sind die Türme des Schweigens, etwa 8 km außerhalb der Stadt. Diese zoroastrische Grabanlage ist wie eine Zeitkapsel, die uns in die Vergangenheit katapultiert. Mit dem Taxi fahren wir hin und wagen den steilen Aufstieg. Der Schweiß auf unserer Stirn wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Die meisten Häuser sind noch relativ gut erhalten, und wir können uns lebhaft vorstellen, wie es hier einst ausgesehen haben muss.
#Der Iran verfügt über eine der wenigen Kondomfabriken im Nahen Osten.
Diese beeindruckenden, kreisförmigen “Türme” dienten einst als Bestattungsorte für die Verstorbenen, die dort den Geiern zur Verfügung gestellt wurden – eine Praxis, die den zoroastrischen Glauben an die Reinheit der Elemente widerspiegelt.

Während wir über die Anlage wandern, fühlen wir uns wie Entdecker längst vergangener Zeiten. Die Stille und die weite Landschaft lassen uns innehalten und über die Vergänglichkeit nachdenken. Nach einer guten Stunde machen wir uns wieder auf den Rückweg, erfüllt von den Eindrücken dieses besonderen Ortes. Yazd hat uns mit seiner Mischung aus alter Tradition und lebendiger Gegenwart verzaubert und uns einen Einblick in die Seele des Iran gewährt.

Chak Chak: Ein heiliger Ort in den Bergen
Heute begeben wir uns auf eine geführte Tour mit dem Minibus nach Chak Chak und von dort aus weiter nach Shiraz. Chak Chak liegt etwa eine Stunde von Yazd entfernt. Wie verlassen liegt der heiligste Bergschrein des Zoroastrismus vor uns. Als wir uns dem Ort nähern, spüren wir förmlich die spirituelle Energie in der Luft.
Der eigentliche Tempel von Chak Chak entpuppt sich als künstliche Höhle, geschützt von zwei imposanten Bronzetüren. Wir betreten ehrfürchtig das Heiligtum und bestaunen die mit Marmor verkleideten Wände, die von den Feuern der Jahrhunderte geschwärzt sind.

Unterhalb des Heiligtums erkunden wir die Ruinen der Pilgerunterkünfte. Wie Archäologen auf einer Expedition schlendern wir durch die verfallenen Gebäude und lassen unserer Fantasie freien Lauf. Jeder Stein scheint eine Geschichte zu erzählen, und wir können uns lebhaft vorstellen, wie hier einst Pilger aus allen Teilen des Landes zusammenkamen. Der Ausblick von hier oben über die weite Landschaft raubt uns den Atem – es ist, als könnten wir bis zum Horizont der persischen Geschichte blicken.


Auf dem Rückweg weiter nach Shiraz machen wir noch einen Zwischenstopp bei einer traditionellen Töpferei. Die geschickten Hände des Töpfers formen den Ton wie von Zauberhand, und wir sind fasziniert von der Kunstfertigkeit, die sich über Generationen hinweg erhalten hat.
Shiraz: Auf den Spuren der persischen Kultur
Shiraz Highlights
- Nasir al-Mulk-Moschee: Diese Moschee ist berühmt für ihre kunstvollen Kachelarbeiten und ihre einzigartige Architektur. Besonders bekannt ist sie für ihre farbenfrohen Glasfenster, die bei Sonneneinstrahlung den Innenraum in ein Kaleidoskop von Farben tauchen.
- Bagh-e Eram: Dieser Garten ist ein wunderschöner Ort mit einer reichen Pflanzenwelt und einem beeindruckenden Pavillon. Er ist ein beliebter Ort für Erholung und bietet einen friedlichen Rückzugsort von der Stadt.
- Grab des Hafis: Hafis ist einer der bedeutendsten Dichter Persiens, und sein Grab ist ein wichtiger Ort für Literaturfreunde und Pilger. Es ist ein Zeichen der tiefen Verehrung, die der Dichter in Iran genießt.
- Shahe Cheragh Shrine: Dieses Mausoleum ist ein bedeutendes Heiligtum und ein wichtiger Ort für Pilger. Es ist bekannt für seine beeindruckenden Kachelarbeiten und seine architektonische Schönheit.
- Vakil Bazar: Dieser Basar ist einer der ältesten und traditionsreichsten Märkte im Iran. Er bietet eine Vielzahl von lokalen Produkten, von Handwerk über Lebensmittel bis hin zu Souvenirs.
- Qavam House (Narenjestan): Dieses Haus ist bekannt für seine kunstvollen Holzschnitzereien und seine beeindruckenden Spiegelarbeiten. Es ist ein Beispiel für die traditionelle Architektur von Shiraz und bietet einen Einblick in das Leben der einstigen Elite.
Teppichsurfing
In Shiraz angekommen, werden wir von unseren Gastgebern Reyhaneh und Reza herzlich empfangen. Wie durch ein Wunder haben sie noch einen Teppich für uns frei, und wir fühlen uns sofort wie zu Hause. Am nächsten Morgen brechen wir zu einer geführten Tour durch Shiraz und Umgebung auf.
Unser erster Halt ist die Nasir al-Mulk Moschee, auch bekannt als “Rosa Moschee”. Als die Morgensonne durch die bunten Glasfenster fällt, taucht sie den Raum in ein magisches Lichterspiel. Es ist, als würden wir in einem Kaleidoskop stehen, und wir können uns kaum sattsehen.

Weiter geht es zum Qavam-Haus, einem prächtigen Beispiel persischer Architektur. Die kunstvollen Schnitzereien und Spiegelarbeiten lassen uns staunend zurück. Anschließend besuchen wir das Grab des Hafiz, des berühmten persischen Dichters. Die friedvolle Atmosphäre lädt zum Verweilen ein, und wir lauschen den Versen, die ein alter Mann rezitiert.
#Iran ist nach Thailand das Land mit den meisten Geschlechtsumwandlungen.
Unser Weg führt uns weiter zum großen Basar von Shiraz. Die Düfte von Gewürzen und Rosen, für die Shiraz berühmt ist, umhüllen uns wie eine warme Decke. Wir lassen uns treiben von den Eindrücken und Gerüchen, probieren hier und da eine Köstlichkeit und fühlen uns wie in einem orientalischen Märchen.

Persepolis: Glanz vergangener Zeiten
Den krönenden Abschluss unserer Tour bildet der Besuch von Persepolis. Erbaut im 6. Jahrhundert v. Chr. unter Darius I., war sie Zentrum des Achämenidenreiches. Als wir vor den gewaltigen Ruinen stehen sind wir sofort begeistert. Die majestätischen Säulen und detaillierten Reliefs erzählen von der einstigen Pracht des persischen Reiches.
Wir wandeln auf den Spuren von Königen und Eroberern, und lauschen Rezas Erzählungen über die Geschichte dieses Ortes. Jeder Schritt in Persepolis ist wie eine Reise durch die Jahrtausende.

Die Apadana-Treppe mit ihren kunstvollen Darstellungen von Tributbringern aus allen Teilen des Reiches fesselt unsere Aufmerksamkeit. Wir staunen über die technische Meisterleistung der antiken Baumeister und können kaum glauben, dass diese Stätte einst in Flammen aufging.
Als die Sonne langsam untergeht und Persepolis in ein goldenes Licht taucht, legen wir unsere Kameras zu Seite und geniessen den Moment. Die Größe und Bedeutung dieses Ortes lässt uns Staunen. Mit vielen Eindrücken der persischen Geschichte machen wir uns auf den Rückweg nach Shiraz, wo uns ein letzter Abend bei unseren gastfreundlichen Gastgebern erwartet.


Isfahan: Prachtvolle Architektur und verborgene Geheimnisse
Highlights von Isfahan
- Naqshe Jahan Platz (Meidan Imam): Dieser Platz ist ein UNESCO-Welterbe und einer der größten Plätze der Welt. Er ist umgeben von beeindruckenden Gebäuden und bietet einen einzigartigen Blick auf die Stadt.
- Scheich-Lotfollāh-Moschee: Diese Moschee ist berühmt für ihre kunstvollen Kachelarbeiten und ihre einzigartige Architektur. Sie wurde als private Moschee für die königliche Familie gebaut.
- Tschehel Sotun: Dieser Palast ist bekannt für seine beeindruckenden Wandmalereien und seine kunstvollen Spiegelarbeiten. Er diente als Empfangsort für Gäste und ist ein Meisterwerk der Safawiden-Architektur.
- Si-o-se Pol (Dreißig-Bögen-Brücke): Diese Brücke ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Isfahans und bietet eine beeindruckende Aussicht auf den Zayandeh-Fluss.
- Vank-Kathedrale: Diese armenische Kirche ist bekannt für ihre beeindruckenden Fresken und ihre reiche Geschichte. Sie ist ein Zeichen der kulturellen Vielfalt in Isfahan.
- Imam-Moschee: Diese Moschee ist bekannt für ihre beeindruckenden Kachelarbeiten und ihre architektonische Schönheit. Sie ist eine der größten Moscheen der Welt und ein Meisterwerk der Safawiden-Architektur.
Ankunft in der Stadt der Hälfte der Welt
Nach einer langen Busfahrt von Shiraz erreichen wir am späten Nachmittag Isfahan, die ehemalige Hauptstadt des persischen Reiches. Erschöpft von der Reise, aber voller Vorfreude auf die kommenden Tage, beschließen wir, den Abend ruhig angehen zu lassen.
Wir schlendern gemächlich um den Naqsh-e Jahan Platz, den zweitgrößten Platz der Welt. Die untergehende Sonne taucht die prächtigen Gebäude in ein warmes, goldenes Licht, und wir spüren, dass wir an einem ganz besonderen Ort angekommen sind.
#Polygamie ist im Iran legal und Männer können bis zu vier Frauen heiraten.
In einem kleinen Teehaus am Rande des Platzes lassen wir den Tag ausklingen. Der Duft von frischem Safran-Tee umhüllt uns, während wir die ersten Eindrücke dieser magischen Stadt auf uns wirken lassen. Wir beobachten, wie Einheimische und Touristen gleichermaßen über den Platz flanieren, und freuen uns schon darauf, morgen selbst die Geheimnisse Isfahans zu entdecken.

Walking Tour um den Naqsh-e Jahan Platz
Am nächsten Morgen starten wir mit einer Walking Tour rund um den Naqsh-e Jahan Platz in Isfahan. Unser Guide Amir, jung und voller Energie, begrüßt uns direkt mit einem breiten Grinsen. Schon nach den ersten Metern merken wir: Der Typ lebt für die Geschichte seiner Stadt. Mit leuchtenden Augen erzählt er von Schah Abbas und wie Isfahan damals zum „Paradies auf Erden“ wurde
Scheich-Lotfollah-Moschee
Mit leuchtenden Augen erzählt er uns von der Blütezeit Isfahans unter Schah Abbas I. und führt uns zur Scheich-Lotfollah-Moschee. Schon der Eingang ist beeindruckend, aber drinnen bleibt uns echt die Luft weg. Die kunstvollen Kacheln und die komplexen geometrischen Muster an der Kuppel versetzen uns total in Staunen.


Chehel Sotoun Palast
Nach dem Mittagessen in einem kleinen, traditionellen Restaurant geht’s für uns weiter zum Chehel Sotoun Palast. Der Name bedeutet „Palast der vierzig Säulen“, auch wenn es eigentlich nur zwanzig sind – aber durch die Spiegelung im Wasserbecken sieht’s eben doppelt so viel aus. Der Palast liegt in einem richtig schönen Garten, perfekt zum Schlendern und Durchatmen.
Drinnen laufen wir durch die prunkvollen Säle und staunen über die vielen bunten Fresken. Überall gibt es Szenen von alten Schlachten, rauschenden Festen und ziemlich viel Prunk. Unser Guide hat zu jedem Bild eine spannende Geschichte parat – wir hängen an seinen Lippen und fühlen uns fast wie Gäste bei einem alten persischen Fest.

Der Abend bricht an
Siosepol-Brücke
Als die Dämmerung hereinbricht, machen wir uns auf den Weg zur Siosepol-Brücke aus dem Jahr 1602. Da das Flussbett des Zayandeh Rud derzeit ausgetrocknet ist, herrscht unter der Brücke reges Leben. Wir steigen die steinernen Stufen hinab und tauchen ein in eine Welt voller Musik und Gesang. Das Echo unter den Bögen verstärkt die Stimmen der Menschen, die hier zusammenkommen, um gemeinsam zu musizieren und zu lachen.


Inmitten dieser lebendigen Atmosphäre kommen wir ins Gespräch mit Sara und Reza, einem jungen iranischen Paar. Sie laden uns spontan für den nächsten Tag zu sich nach Hause ein – ein erneuter Beweis der überragenden Gastfreundschaft im Iran.
Am folgenden Nachmittag verbringen wir einige Stunden bei Rezas Familie, trinken Tee und tauschen Geschichten aus. Für einen Moment blicken wir in den Alltag einer iranischer Familien und werden beinahe nicht mehr gehen gelassen.

Das iranische Nachtleben
Doch der Abend hält noch eine Überraschung bereit. Sara und Reza, zusammen mit Rezas Bruder und dessen Frau, laden uns ein, das iranische Nachtleben kennenzulernen. Etwas nervös, aber voller Neugier, steigen wir ins Auto. Die Fahrt führt uns aus der Stadt hinaus, immer weiter in die Dunkelheit. Als wir schließlich vor einer hohen Mauer mit einem Tor halten, sind wir verwirrt und leicht beunruhigt.
#Ungefähr 70 % der iranischen Bevölkerung sind unter 30 Jahre alt.
Doch hinter dem Tor offenbart sich uns eine verborgene Welt: Ein geheimes Restaurant, wo Männer und Frauen gemeinsam feiern und tanzen können. Sara und Reza erklären uns, dass nur an solch versteckten Orten diese Art von Freiheit möglich ist. Wir verbringen einen ausgelassenen Abend, tanzen zu persischer Musik und genießen die ungezwungene Atmosphäre. Es ist ein Einblick in eine Seite des Iran, die Touristen normalerweise verborgen bleibt.
Mit vielen neuen Eindrücken und neuen Freunden im Gepäck machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg zurück nach Teheran. Isfahan hat uns nicht nur mit seiner Architektur beeindruckt, sondern auch einen tiefen Einblick in die Gesellschaft des Iran gewährt.
Was uns am Iran fasziniert hat
Unsere Iran-Reise war echt ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen. Schon in Teheran tauchen wir mitten ins Großstadtleben ein – laut, bunt und voller Gegensätze. Die Straßen sind voll, überall duftet es nach frischem Brot und Gewürzen. Und egal, wo wir hinkommen: Die Leute sind neugierig, offen und einfach unglaublich herzlich. Wir werden ständig angelächelt, nach unserer Herkunft gefragt und nicht selten spontan zum Tee eingeladen.
In Yazd fühlen wir uns wie in einer anderen Welt. Die engen Gassen, die alten Lehmhäuser und die Windtürme machen die Stadt einzigartig. Hier erleben wir die Wüstenarchitektur hautnah und bekommen einen Einblick in die zoroastrische Kultur. Auch in Isfahan sind wir sofort begeistert. Der Naqsh-e Jahan Platz, die kunstvollen Moscheen und die historischen Brücken sind einfach beeindruckend. Abends sitzen wir mit Einheimischen am Fluss, reden über Gott und die Welt und merken, wie offen und interessiert die Menschen sind.
Was uns besonders überrascht: Die Gastfreundschaft der Iraner ist wirklich außergewöhnlich. Ob beim Essen, auf dem Basar oder unterwegs – überall werden wir freundlich aufgenommen. Wir werden zu Familien nach Hause eingeladen, bekommen Tipps für unsere Reise und erleben viele ehrliche Gespräche. Selbst wenn wir mal nicht weiterwissen, hilft immer jemand weiter – oft sogar mit einer kleinen Stadtführung oder einer Einladung zum Essen.
Die Mischung aus historischen Palästen, Moscheen wie der Nasir al-Mulk und den Ruinen von Persepolis zeigt, wie viel Geschichte hier steckt. Gleichzeitig erleben wir in den Basaren, bei Handwerkern und auf den Straßen das moderne, lebendige Iran. Am Ende bleibt für uns: Der Iran ist ein Land voller Kontraste und Überraschungen. Gerade diese Mischung aus Geschichte, Kultur und der unglaublichen Herzlichkeit der Menschen macht das Land so besonders.
Mangometer
Abenteuer und Aktivitäten: 🥭🥭🥭🥭🥭
Erholung und Entspannung: 🥭🥭🥭🥭🥭
Gastfreundschaft und lokale Kultur: 🥭🥭🥭🥭🥭🥭
Sicherheit und Hygiene: 🥭🥭🥭
Lokales Essen und Restaurants: 🥭🥭🥭🥭
Schöne Natur und Landschaften: 🥭🥭🥭🥭🥭
Tipps
- Visum rechtzeitig beantragen: Stelle sicher, dass du dein Visum frühzeitig beantragst, da der Prozess einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Halte alle erforderlichen Dokumente bereit, wie Reisepass, Passfoto und Nachweis einer Auslandskrankenversicherung.
- Bargeld mitnehmen: Da Kreditkarten im Iran nicht akzeptiert werden, ist es wichtig, ausreichend Bargeld in Euro oder Dollar mitzunehmen und dieses vor Ort zu wechseln.
- Kulturelle Etikette beachten: Informiere dich über die kulturellen Gepflogenheiten, insbesondere über die Kleiderordnung und das Verhalten in der Öffentlichkeit. Frauen sollten ein Kopftuch tragen und bequeme, lange Kleidung wählen.
- Gastfreundschaft annehmen: Sei offen für Einladungen von Einheimischen während deines Besuchs. Die iranische Gastfreundschaft ist legendär, und viele Menschen freuen sich, ihre Kultur mit dir zu teilen.
- Essen probieren: Genieße die vielfältige iranische Küche, einschließlich Kebabs, Khoresht (Eintöpfe) und frische Salate. Besuche lokale Restaurants und Basare für authentische Geschmackserlebnisse.
- Öffentliche Verkehrsmittel nutzen: Nutze Busse und Taxis, um dich in den Städten fortzubewegen. Sammeltaxis sind eine kostengünstige Möglichkeit, um schnell ans Ziel zu gelangen.
- Wasserflasche mitnehmen: Trinke viel Wasser, besonders in den heißen Monaten. Eine wiederverwendbare Wasserflasche hilft dir, hydratisiert zu bleiben und Plastikmüll zu vermeiden.
- Sehenswürdigkeiten im Voraus planen: Recherchiere die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Teheran, Yazd, Shiraz und Isfahan, um deine Zeit optimal zu nutzen und nichts zu verpassen.
- Sprache lernen: Ein paar grundlegende Farsi-Ausdrücke können hilfreich sein und zeigen den Einheimischen dein Interesse an ihrer Kultur.
- Flexibilität bewahren: Sei bereit für unerwartete Veränderungen oder Herausforderungen während deiner Reise. Der Iran ist ein faszinierendes Land mit vielen Überraschungen, die deine Reise unvergesslich machen werden.
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